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Freitag, 19. März 2010

Schirm, Scharm und melone sowie Ich+AG auf Studentenbasis

Ups... wie die Zeit vergeht...Sorry Leute, dass wir so lange nichts von uns hoeren haben lassen! Arbeit haben wir derweilen schon gefunden. So geht es bei Steffi zu wie auf der "Meinen kleinen Farm" mit Schirm (hier eher Sonnenhut) Scharm und Melone(n)!!! und Sebastian probiert sich gerade in der Kategorie “Ich-AG auf Studentenbasis"... aus. Ja, da haben sich mal unsere Wege ein bisschen getrennt. Der eine erforscht das Grossstadtleben auf den Parkplaetzen und in den Gaerten von Perth und der andere das Farmenleben in Waroona.
Ein Glueck gibt es bei Steffi in der Regel freie Wochenenden... so steht sie puenktlich am Freitag auf den Highway nach Perth und steckt mit einem Laecheln im Gesicht ihren Daumen heraus... ein Glueck gibt es wirklich zahlreiche nette Leute, die einen, ein freies Plaetzchen im Auto anbieten... und so koennen wir doch ein bisschen Zeit gemeinsam am Swan River oder am Beach verbringen.
Sebastians Kommentar zu seinem Leben und der Arbeit in Perth: "Ich mache hier ne “Ich-AG auf Studentenbasis, steuerfrei, ohne soziale Vergünstigung“. Ich kenne jeden schönen Parkplatz in und um Perth. In der Zeitung wird dieses Leben gerne als Hippie/ Gypsy oder als illegales Backpackercamp bezeichnet. Womit schon einmal geklärt ist, dass manche, der eher englisch ordentlichen Australier, "illegale Schlafparker" nicht besonders mögen. Was teils verständlich ist, da es auch mal 25 Backpackers auf ein und dem selben Parkplatz verschlägt und auch mal wilde Parties abgehen können. Die Ordnungshüter in Perth kann man in drei Gruppen unterteilen: Sniffeldogs- so ne Art privater Wachschutz, Rancher und Polizei. Übernachten oder Camping ist eigentlich auf den Parkplätzen nicht erwünscht oder illegal. Nur ist nicht so richtig geklärt, was eigentlich campen ist. Es gibt auch keine Schilder "Campen verboten". In der Zeitung wird ab und an diskutiert, härter gegen illegale Schlafparker vorzugehen. Letztlich macht es zum Glück (noch) keiner. Vielleicht deshalb nicht, weil es der Stadt einen schlechten Ruf einbringen würde und Backpackers ja auch Geld mitbringen. Außerdem wird in Australien sowieso nicht so schnell abgestraft wie wir es kennen. So haben Polizei und Rancher doch schon irgendwie Verständnis, dass man nicht 30 Bugs für nen Campingplatz bezahlt, wo man auch nur ne Dusche und Toilette hat. So fährt die Polizei nur mal ne Runde und hat dabei Scheuklappen auf. Da wie gesagt, die ganzen Parkplätze mit Duschen + Toiletten ausgestattet sind, geht nichts in die Hose und ich stinkere auch nicht schlimmer als sonst.
Die Arbeit: Dem ebenfalls illegalen Job, den ich mangels Work- and Travellvisa, nachgehe, nennt sich handyman. Das hat nicht wirklich was mit dem Handy zu tun, ein Handy gehört aber schon zur Grundaustattung. So kommen wir gleich zum Verwechslungswort Handy: to be handy heißt hier, ne rechte und ne Linke Hand zu haben und nicht zwei Linke mit nur rechten Daumen drann. MIt der rechten und der linken Hand fungiere ich dann als Gaertner, Maurer, Fliessenleger, Maler usw. bei privaten Leuten, nennt sich auch Cashworking. Cool ist dabei, dass man echt krasse Australier kennenlernt, wie Richard, ein 65 jaehriger Althippie, der uns die nicknames Mr. und Mrs. Stasi gegeben hat und wir somit Mitglieder seines Clubs: "Art Terristas Associaten" sind. Oder die 65 jaehrige Mrs. XY in ihrer millionen-Villa, die man dank der Silikon-titten und der wahrscheinlichen 5000 OPs, auf 40 schaetzen kann, Ehemann und erster Handyman gestorben sind und ich anfangs nicht wusste welchen Rasen ich eigentlich maehen soll...
Die Kunst meiner Arbeit ist es, gefaehrliches Halbwissen als 120 Prozent Vollwissen so rueber zu bringen, dass die Leute anschliessend sagen: "Das ist deutsche Qualitaet!" :)

Steffis Kommentar zu ihrem Leben in Waroona: "Ja, ich weiss noch wie total traurig ist war, als ich den Anruf von der Jobvermittlung bekam...an einem Freitag gegen Mittag "Ja, du hast ein JOb.. heute Abend musst du in Waroona (150km suedlich von Perth) sein... Traenen und "nein, ich will mein Sebastian und das Vanleben in Perth nicht verlassen", aber dies Alles Hilft eben nichts, wenn man reisen will... so landete ich am 18.1.10 auf der B.J. Melonfarm... mit zusammen 29 anderen Backpackers ernten und verpacke ich nun Rock- und Honigmelonen...eigentlich war ich fuer den Feldeinsatz eingeplant...Da ich aber zu gross (da viele aus dem asiatischen Raum kommen... bin ich wirklich mit Abstand die Groesste) und nach der Meinung meines Chefes doch im Einpackraum besser aufgehoben bin, bin ich nun in der Packing-Group... aber manchmal meussen wir auch raus aufs Feld... in den ersten Tagen, war es doch koerperlich nicht ganz Ohne, aber man gewoehnt sich daran... nur stellt sich das Zeitgefuehl manchmal auf Zeitlupengeschwindigkeit ein!!! Fuenf Stunden am Vormittag am "Fliesband" kann wirklich eine Ewigkeit andauern...und die Stunden am Nachmittag vergehen auch nicht schneller... ansonsten ist das Farmleben mancmal hier wie in einem Sommercamp... an freien Tagen wird gesoffen... und jede Ecke wird von manchen zum naeher kennenlernen ausgenutzt (so kann man sogar mal nicht in Ruhe SCHei... da Nebengeraeusche von dem WC neben dir doch etwas untypisch fuer einen WC-Gang klingen)... Tratsch und Klatsch ist hier gross angesagt... aber ansonsten gibt es halt hier nur ringsherum Farmen, Rinder, Kraehen und jede Menge Kaninchen... was will man dann nach der ARbeit machen? Aber eigentlich ist man doch irgendwie fertig und man steht ja auch wieder 5.30 Uhr auf... total riesig sind die Sonnenuntergaenge...die Farben des Himmels sind einfach unglaublich und so geniese ich diese zeit manchmal mit juter Musik im Ohr und meinen malaysischen Joggingschuhen an den Fuessen...und wenn dann noch auf der anderen Himmelsseite der feurig leuchtende Vollmond hinter der Huegelkette aufgeht, sag ich nur "thats live!"... Wahnisinn ist auch, wenn du auf einmal 30 grasende Kaenguruhs siehst (da das Gruene doch immer mehr abnimmt, kommen die Kaengaruhs immer mehr auf die flder nahe der Strasse) .... die Unterkuenfte sind auch voll in Ordnung... und da wir sogar TV haben (zwei Kanele) kann ich jetzt jeden Montag "Desperate Housewife" sehen... diese Leidenschaft teile ich mit anderen Leuten aus den verschiedenen Laendern... Fernsehen vereint :) ... also im Grossen und Ganzen ist es hier schon ok... obwohl jeder froh ist, wenn er die Farm verlassen kann..."

Ja, bis Mitte April wird dies nun so weitergehen... und dann geht es ab nach Melbourne und dann nacgh Neuseeland und von dort dann im Mai weiter nach Peru... aber alle wege sind offen und man weiss nie... aber so unser Plan... aber bis dahin heisst es weiter bei uns