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Donnerstag, 26. August 2010

Salar de Uyuni - Thunpa wir kommen

Bild1: Festzug zum Bolivientag am 6.8.

Am 6.8. ist in Bolivien feiern angesagt und dazu gibt es festliche Umzuege, die auch schon ein paar Tage vorher beginnen... so konnten wir bei unserem Warten in Challapata (war genau am 6.8.) ein bisschen das dort stattfindende Stadtfest geniessen. Die Maenner sassen an den Biertischen, die schoen nebeneinander auf einer Seite des Marktplatzes aufgestellt waren. Auf der anderen Seite wahnsinnig lecker aussehende Essensstaende. Leider gab es fuer die Leute keine oeffentlichen Toiletten. So wurde eine Nebenstrasse dazu erklärt. Und so war diese markiert durch eine durchgehend nasse Hauswand und einen absolut nassen Boden. Vom Geruch garnicht zu sprechen...

Bild2: ein "Opferstand" in Oruro... gibt es aber ueberall... dort kann man alle benoetigten Dinge fuer eine Opferagbe kaufen... getrocknete Alpaababys sind anscheinend sehr beliebt... aber auch kleine , aus Wachs bestehende, "Suessigkeitsteller"... manchmal dann auch mit einem kirchlichen Bild verziert... wie schon einmal erwaehnt...
Bild3: am Salar de Uyuni... bei uns so klein... hier ganz gross
Bild4: auf dem salar... im Hintergrund der Thunupa
Bild5: mal wieder ein Springbild auf dem Salar

Salar de Uyuni - Thunpa wir kommen

Bild 1: ein kleines Doerfchen am Salar de Uyuni- sandig, staubig, viele Haeuserruinen....

Die Zeit vom 6.8. - 10.8. Widmeten wir uns dem Salar de Uyuni., dem groessten Salzsee der Erde mit 10.000 km2.
Unser grosses Ziel einen etwas höheren 6000ender zu besteigen war nun erreicht. Die anderen höheren wie den Sajamar oder den Ojo de Salado sind zu dieser Jahreszeit sehr schlecht zu besteigen… (aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben… J)
So sollte dieser Ausflug noch einmal ein zweier Naturding für uns werden. D.h., ohne Gruppen- und Agenturzwang. So stand einfach nur fest: wir wollen zum nördlich gelegenen Ufer des Salars und den Salzseebesuch mit der Besteigung des Vulkans Thunupa (5432m) verbinden. Der Thunupa ist dahingehend faszinierend, dass seine ganze Südflanke weggesprengt ist und ein tiefen Krater zurück blieb. Am Rande des Kraters sind hohe Lavatuerme zurückgeblieben, die wie Saeulen in die Höhe ragen. Manche sind feuerrot andere schneeweiss und wieder andere schwefelgelb. Alles in allem also ziemlich bunt. Um den Vulkan herum befinden sich kleine Dörfer. So hofften wir auf Strassen, Busse und Transport. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ging dieser Wunsch in Erfüllung. Im Gepäck noch eine Karte, die zwar etwas ungenau war, aber eben ne Karte, konnte los gehen. Nur ein Problem bestand, nämlich die derzeitig immer wieder auftretenden Streiks und somit lang anhaltende Strassenblockierungen in dieser Gegend. Nun gut, wir wollten aber dahin und dachten uns “ Fahren wir eben stückchenweise und irgendwelche Minibuse wie gesagt, fahren bestimmt.“ So verliesen wir nun endgültig La Paz mit dem Ziel Salida de Garcia Mendoza, ein kleines Städtchen am Salar de Uyuni und nahe des Vulkans Thunupa. Von dort aus wollten wir den Thunupa und das nördliche Ufer des Salars erkunden.
Bild3: unsere Wanderung zum Dorf Jirira

(Tag 1 - Fahrt nach Oruro) Die erste Nacht verbrachten wir in Oruro - ca. drei Stunden Busfahrt von La Paz entfernt. Oruro ist eine doch sehr nette kleine Stadt mit einen sehr gut ausbauten Strassenmarkt, wo man schon mal einen Tag schön mitten in dieser bunten Welt sich tummeln kann. Leider drängte die Zeit und wir konnten nur ne Nacht in diesem bunten Städtchen verbringen. (Tag2- Wohin der Bus uns auch bringt) So stiegen wir in den nächst besten Bus Richtung Salida de Garcia Mendoza, nach Challapata. Es fuhr zwar auch direkt ein Bus nach Salida, aber erst am Abend. So sagte unser Vorwärtsdrang zu uns: “Besser zu nächsten Stadt zu fahren,, denn von dort fahren dann bestimmt mehrere Buse nach Salida und so sind wir schneller!“… Denkste!… Nach drei Stunden warten… gesellte sich zu unserer Geduld ein Präfix - Un- dazu. Zum schluss sassen wir dann doch im Bus der von oruro kam und direkt nach Salida fuhr… ja, wenn man es zu eilig hat.
So standen wir im eiskalten Dunkel nach 22 Uhr auf den Marktplatz von Salida de Garcia Mendoza. Die dortige Herberge machte trotz lautem Klopfen und Steinwerfen auf das beleuchtete Fenster nicht auf. Ein Glück gab es noch ein Hostel am Rande des Dorfes.
Am darauf folgenden Tag wollten wir dann mit einem Bus auf nach Jirira machen, der Ort, der laut unsere Karte Nahe am Vulkan liegt. (Tag3- 25km Lauf durch die Salzwueste)Ja, kein Bus in Sichtweite, also hieß unser Transportmittel Fuesse… “Wird ja nicht so weit weg sein.” Aus ein paar Stunden Lauf wurde dann ein 1 ½ er Tagesmarsch. (Ja, wenn man nur eine sehr ungenaue Karte hat)… Es hielten sogar Autos an, die doch in groesseren Abständen uns überholten. Aber wir dachten: “Ach, wenn wir schon einmal losgelaufen sind, dann beenden wir auch diese “kleine” Wanderung“. Wir fanden auch eine sehr schöne Campingstelle. Zwar fast neben dem Autopfad (ne asphaltierte Strasse gibt es in dieser Gegend nicht, so geht es durch Sand, über Stein und dem Ufer des Salars), so, dass die vorbeikommenden Autos, vor allem Agenturautos mit Touristen uns dauernd hupend zuwinkten… war glaube ich schon eine ungewohnte Raststelle.

Bild3: der salar, ich und die Vica-Klasche

Am nächsten Tag (Tag4- Wo bitte gehts zum Vulkan) im verschlafenen Dorf Jirira angekommen, war es denn noch schwieriger eine Lebensmittelkaufmoeglichkeit zu finden. Doch dann konnten wir uns mit Waffeln, Plätzchen und Schokolade eindecken… mehr gab es auch nicht zu kaufen. Und man bemerke, Brause ist billiger als Wasser… wenn man überhaupt Wasser kaufen kann… aber dafür gibt es ja auch den Dorfbrunnen.
Naja, nach einer kleinen Mittagpause ging es dann auf weiter zu dem sichtbaren Vulkan Thunupa. Den absolut richtigen Weg wussten wir zwar nicht, so schlugen wir einen Pfad ein, der vor dem Dorf Richtung des Vulkans abzweigte. Ein Glück trafen wir dann auch eine Gruppe, die uns bestätigte, dass der Pfad erst einmal zu dem bestimmten Aussichtspnkt führt, den wir auch schon von google-earth her kannten. Von dort wollten wir dann die beste Möglichkeit ausmachen auf den Kraterrand der Nordseite zu kommen.
Aber erst einmal hatten wir am Abend von unserer, am Wegrand aufgeschlagenen, Campingstelle aus, einen total riesigen Ausblick auf den Salar de Uyuni. Es ist absolut irre bei solch einem Naturschauspiel mit dem Essenstopf auf einen Stein zu sitzen und diese ganze Atmosphäre zu genießen… der schneeweise Salar… im Hintergrund der Thunupa… der rötlich erst einmal durch die untergehende Sonne gefärbt wird… und dann seine Schatten auf den Salar wirft… der immer groesser und mächtiger wird… dann die unbeschreibliche Stille dazu…
Und an diesen Abend entdeckten wir, dass es hier doch einige gefährlichere Tierchen gibt… den Skorpion in Kleinformat… mmh, besser immer das Zelt verschlossen halten… und niemals mal schnell unter einen Stein fassen…

Bild4: auf dem Kraterrand- Thunupa

Am nächsten Morgen (Tag5- Thunupabesteigung) ging es dann zum Aussichtspunkt. Vor dem Aussichtspunkt teilt sich noch einmal der Pfad… ja, hätten wir den anderen Pfad gewählt, dann wären wir genau zu dem Wanderpfad hoch zum Kraterrand gekommen… so schlugen wir uns über mehrere kleinere Erhebungen… bergab und bergauf über lockeres Gestein… aber dann standen wir am Nordhang… und los ging es… Wir genossen die Zweisamkeit beim Wandern und plötzlich kamen ca. 15 Leute mit Stöcken den Vulkan im Laufschritt runter… nun ja, doch nicht allein! Die Aussicht auf die weggesprengte Südflanke war von oben total atemberaubend… die Gesteinsfarben von rot- gelb-weiß… und im Hintergrund der weiß leuchtende Salar…
Abends im halbdunkeln kamen wir wieder Dorf unten an… ein Glück war unsere Supermarket -Frau da und so konnten wir ne Cola und ne Brause uns holen… wandern macht einen suessen Zahn! Die Nacht verbrachten wir dann in einem ausgetrockneten sandigen Flussbett, nahe des Dorfes - eine sehr bequeme Stelle, aber ich glaube die staubigste, die wir je hatten.
(Tag6- Abschied vom Salar) Bevor wir uns wieder , diesmal mit einem Auto, nach Salida aufmachten, ging es noch mal zum Salzsee. Schließlich muss man wenigstens ein bisschen darüber gegangen sein… und ihn nicht immer nur von oben bewundern!
Ja, und nach einem schönen Nachmittag auf dem Dorfplatz von Salida, waren wir dann abends tatsächlich wieder in Oruro angelangt.

Bild5: Thunupa und im Hintergrund der Salar


Freitag, 13. August 2010

Illimani - Vamos al la playa - 31.7. - 2.8.












Der Potosi war geschafft… mit einigen Opfern zwar aber geschafft. Zu meinen körperlichen Opfern zählen ein halb angeschlagenes Immunsystem und eine ruinierte Darmflora mit Blähbauch . Egal die nächste Bergbesteigung stand auf dem Programm. Eine radikale Knoblauchkur sollte die Gesundheitsprobleme lösen. Na ja, soweit so gut und viel hilft bekanntlich viel…. Die Chefin des Hostels fragte uns nach einem Tag sehr freundlich, ob sie in unserem Zimmer ein Räucherstäbchen rein stellen dürfte. Sie hat nicht gesagt warum… der Knoblauchgestank aus allen Poren könnte aber ein Grund sein.
Drei Ausruhtage waren vorbei und es konnte los gehen. Der Illimani ist sozusagen der “Riese” der Gegend. Während alle anderen Berge der Cordillera Real in einer Kette hintereinander angeordnet sind, steht der Illimani mit seinen 6438m allein über allen. Selbst aus dem Zentrum von La Paz, welches in einem Talkessel liegt, ist er gut zu sehen. Alle drei Gipfel sind komplett mit Eis und Schnee bedeckt.Unser Trip sollte 4 Tage (31.7 - 2.8.) in Anspruch nehmen. Am ersten Tag ging es mit einem Kleinbus zu dem kleinen Dörfchen Payana, wo wir nach 4 Stunden Fahrt erst einmal Lunch bekamen. Dann zu Fuß rauf ins erste Basislager auf 4230m. Ein easy way durch idyllische Bergwiesen und Flüsschen mit Schafen, Eseln und Alpakas. Gegen Abend wurde der Mutter Erde ein Opfer gebracht,. Nee, kein Mensch… sondern ein “Suessigkeitsteller”, den es in La Paz an vielen “Opfergabenbuden” zu kaufen gibt. Der wurde aber nicht gegessen sondern mit Alkohol und Cocablaettern zusammen verbrand… hoch leben die christlichen Braeuche! Na ja, ich hoffte das der Berg nun etwas besänftigt sein würde und schlief relativ gut für die Hoehenmeter.
Am nächsten
Am nächsten Morgen war das Bächlein über seine Ufer gegangen und hatte sich über die Ganze Wiese verteilt. Nicht weil er mehr Wasser hatte, sondern weil das fließende Wasser sich immer neue Wege über die das gefrorene Eis suchen musste. So wurde aus einer Wasserader zwanzig.
Nach dem Frühstück tauchten aus Pinaya einige Männer und Frauen auf. Für uns ein sehr komisches Gefühl, denn es waren unsere Träger, die unsere Ausrüstung und Gepäck ins High Camp schleppten. Die Travel Agency hatte gesagt, dass der Aufstieg mit Gepäck zu gefährlich wäre. “Any way” … Träger zu haben ist sehr gewoehnungsbeduerftig.
Nach 5 Stunden waren wir d.h. Steff, Birgit und Adrian (Oesis) , Thomas (Fr), unser zwei Guides und alle Träger unversehrt im High Camp auf 5550m angekommen. Dabei wurde sehr viel über Fels geklettert, schon gefährlich aber eigentlich auch ohne Träger machbar. Nur eben nicht stolpern oder rutschen.
Das High Camp liegt direkt zwischen zwei Gletscherzungen, am Übergang zum ewigen Eis. Mit einem Radius von zehn Metern gerade Platz für ein paar Zelte. Wegen der runden Form und der Abgelegenheit auch “Condornest” genannt. Die Kreuze am Berg ließen meinen Respekt vor dem Illimani erneut wachsen, zumal wir nach immer noch nicht den Weg sahen, der zur Spitze führen konnte… gerade das letzte Stück sah ein bisschen steil aus.
Egal … von den 6 möglichen Stunden Schlaf bis zum Aufstieg, sollte ich mal wieder nur eine bekommen… in der Höhe kann man einfach nicht pennen. Kaum eingeschlafen wird man durch sein eigenes tiefes Einatmen wieder wach. Ganz komisches Gefühl.
Mit Steigeisen, Eispickel, Helm und gut warm angezogen ging es gegen zwei Uhr nachts los. Keine Ahnung wie kalt es letztendlich war, aber trotz zwei dicker Fausthandschuhe übereinander waren die Hände nie richtig warm.
Ist schon echt komisch im Dunkeln so einen Gletscher hoch zu laufen. Ein lautes Poltern und Grollen und etwa 500m von uns entfernt ging eine Lawine aus Schnee und Eis krachend den Berg hinunter. Ach so, das ist hier normal ….nicht schlimm … na dann ist gut… kann bei uns nicht passieren? … Nein! … Ok, vertraue deinem Guide
Lange Rede, kurze Sinn … nach 7 Stunden Aufstieg erreichten wir den Gipfel… trotz Fluchens und zeitweiliger Eishände. Anteil an unseren Gipfelerfolg hat neben uns auch unser Guide Carlos, der von sich selbst sagt, dass er alles dafür tut die Leute nach oben zu bringen, weil es sein Job ist und er ihn sonst nicht gut macht. Das hat er uns eindrucksvoll bewiesen. Das schon erwähnte steile Stück hatte eine Länge von 500m und dabei wurden 300 Hoehenmeter überwunden. Oder man kann sagen: über 50 Grad hoch ging dies über endlose Serpentinen. Nach 20min Gang, gerade 50m höher. Für Bergbesteigerer mit Gletschererfahrung war der Weg kuerzer… da ging es rapide hoch… ohne Serpentinenumweg
Runter gingen wir den direkten Weg… “Nur nicht abrutschen“ noch kurz gedacht… und da kam Steffi auch schon angeflogen. Aber alles war gut, da Carlos perfekt gesichert hatte.
Der Weg nach unten war für mich um einiges schwieriger als der rauf. Das Ziel ist erreicht, die Motivation ist weg sowie die Kraft auch. Man taumelt geradezu lustlos auf dem Eis herum. Für mich war erst am nächsten Tag das Bewusstsein wirklich da, dies geschafft zu haben.
Wir stiegen am gleichen Tag bis runter nach Pinaya runter. Nach 16 Stunden auf dem Beinen erwartete uns dort ein Schaf… Maeh… geschlachtet und zubereitet nach traditioneller Art - heißer Stein-. Echt lecker. Hatten wir beim Bauern Zwei Tage vorher bestellt.
Am nächsten Morgen gab es Frühstück wie erwartet. “Ob wir bis zum Lunch noch hier bleiben wollen?” hatten die Guides uns gefragt… warum auch immer?
Dann bekam jeder erst mal ein Bier in die Hand gedrückt - “Für den Gipfel”. Und noch eins und noch eins….
Lunch viel somit aus. Der arme Freddy, unser Koch, hätte auch nicht mehr kochen können…. Aber Hee, drei Bier sind doch auch en Schnitzel.

noch schnell Bildererklaerung:
Bild1: Gruppenbild nach der Gipfelbesteigung mit unserem guide Carlos
Bild2: Steffi und die Alpakas
Bild3: das erste Basislager
Bild4: eine kleine Truppe marschiert an unseren Lager vorbei
Bild5: Condornest - Hochlager
Bild6: geschafft- wir mit unserem Guide Carlos auf dem Gipfel - was man sagen muss: eigentlich war der andere Guide fuer uns eingeteilt... aber die Guides haben gewechselt... da in der Nacht wir aber alle eingemummelt waren, erkannte Steffi Carlos nicht und dachte bis auf dem Gipfel, dass es Andre, der andere Guide ist. Und das, obwohl Carlos Steffi seine Brust anbot, damit sie ihre Haende waermen kann. Steffi hatte naemlich vor dem Gipfel doch nochmal schmerzlich-eiskalte Haende bekommen.
Bild7: der Gipfelkamm
Bild8: nochmal Steffi auf den Gipgel
Bild9: der letzte Morgen im Dorf Payana - "Guten Morgen" begruesst von einen der Hunde, die um unser lager schlichen
Bil10: der Gipfelanstoss