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Sonntag, 13. Dezember 2009

The Northern Great Highway 1

Australia ist ein gewaltiger Kontinent, ein Platz von geografischen and klimatischen Extremen, mit genügend einzigartigen Dingen, die man sehen kann. Und somit könntest du ein Leben lang diesen Kontinenten erforschen und hättest trotzdem nicht alles gesehen… und so ist es schon irgendwie… Es ist schon Wahnsinn, wenn man am Morgen auf einer Raststätte aufwacht… Hitze, Trockenheit… die Erde leuchtet in allen Rottönen… und abends sitzt man mit seinem Campingstuhl, ner Tasse Kaffee und einem Klatschroman am schneeweißen Strand… neben dir taucht eine australische Familie auf… die Frau mit Strohhut und ganz kokett mit einem Cocktailglas in der Hand.
Nach dem Stuart Highway von Darwin nach Katherine und den Victoria Highway nach Kunurra, führte nun unsere Route weiter über den Northern Great Highway erst einmal nach Derby. Und von dort aus weiter nach Broome - Port Hedland, um dann weiter den Nord-West-Costal Highway nach Carnarvon mit dem kleinen Abstecher von 230 km zur Coral Bay. Unsere Fahrt von Derby nach Carnarvon dauert nun schon 7 Tage und wir haben somit rund 2000 km zurückgelegt. Unser erster Halt in Broome: “Wau, echt fantastischer Strand” - und man kann endlich mal in der blau schimmernden See baden!!! Ein Genuss, den wir in Australien das 1.Mal erleben konnten, da Darwin und Derby von Salzwasserkrokodilen + Feuerquallen belagert werden. Leider verwandelte sich nach einer traumhaften Strandnacht Broome zu einem Autoradiotransmitter-nightmare. Wenn man einmal einen Transmitter umtauschen muss, weil er nach 40 km Fahrt nicht mehr funktioniert. Und wenn dann der zweite, der fast doppelt soviel gekostet hat wie der erste, nach 30 km Fahrt nicht mehr funktioniert. Und du jedes Mal wieder zurück fahren musst - Hitze, Schweiss -… das ist schon aetzend…. Und der dritte hatte zwar auch wieder ne Meise gehabt, aber bezüglich der Schnauze-Voll-Stimmung beschlossen wir, diesen in der nächst groesseren Stadt (615 km von Broome) umzutauschen…
Nach einer weiteren Nacht auf einer Raststätte im Nirgendwo mit einem kleinen Lagerfeuer, schlugen wir unser Nachtlager in Port Hedland am wunderschönen “Pretty Pool” auf - hier ist Vorsicht geboten, wenn man sein Auto zu nahe an das Wasser stellt! Denn die Flut kommt sehr schnell und da können die Hinterräder schon mal im Wasser stehen…
In Dampler- wollten wir auch ganz schlau sein und in einer, der auf unserer Karte eingezeichneten einsamen Buchten schlafen… es wurde schon dunkel und so standen wir auf einmal vor einer leuchtenden Oelrafernerie und leider verfolgte uns der hier erzeugte Lärm und das frequentierte Leuchten “wie ein Drachen der Feuer spuckt” bis in den letzten Winkel der Bucht… ja, da schauten auch die Wallabies nicht schlecht drein… da an kein Schlafen zu denken war, sahen wir nur eine Lösung: Rückzug.
Der Abstecher zur Coral Bay hatte sich dafür echt gelohnt. Geschlagene 2 Tage verbrachten wir mit Schnorcheln.

Bild: mal ein kleines Buschfeuer aus der Naehe
Die kleinen zauberhaften Rastplätze und Gebiete dazwischen haben ihren eigenen unverwechselbaren Charme. So sitze ich gerade mit meinem Pops auf nen Campingstuhl und die Beine liegen auf den anderen und bewundere den sternenklaren Nachthimmel - es ist gerade Vollmond…. und es ist so bezaubernd, wenn die ersten Sterne nach dem Sonnenuntergang leuchten und dann plötzlich der Mond aufgeht… alles wirkt so ruhig… und klar.
Faszinierend ist es am Steuer zu sitzen und über eine der scheinbar schier endlosen Strassen zu fahren… rechts und links endlose Weite… und sonst nichts… Ups, da kommt ja ein LKW (und die sind ein bisschen groesser als unsere in Deutschland - in Northern Territority ist es erlaubt mit vier Hängern zu fahren!)…. Ganz lässig wird die Hand zum Gruß “Bei uns ist alles in Ordnung” gehoben (man kennt sich ja jetzt schon aus) und es wird ganz normal zurück gegruesst “Bei mir auch“. Hey, eben hier alles ganz easy…
Eins steht fest: Fliegenalarm…. Fliegen, Fliegen, Fliegen… verdammt die krabbeln ein überall hin…! Vorsicht: vor allem in den Abendstunden vor Sonnenuntergang sind sie ganz auf Kontakt eingestellt… eine Atempause vor ihnen hast du erst, wenn es dunkel ist…. Und das genießt du dann auch richtig!
In den Morgenstunden so um 4 Uhr “brrr…” wird es kalt. Aber nach zwei Stunden wird es wieder wärmer und die Sonne lacht. Dann ist wieder Vorsicht geboten, denn sobald die Bustuer geöffnet wird, erfolgt… Fliegenalarm….!!!
Unterhaltungswerte: “Hast du das und das weggeräumt?“ “Weiß ich nicht vielleicht…., vielleicht liegt es im Korb oder im Handschuhfach.”…. “Ach, scheisse…. Da ist nichts…. Räume nicht immer alles weg!“ “Na, wenn ich das nicht machen wundre, dann würde alles hier nur rumliegen”… “Ja, aber dann weiß ich wenigstens, wo ich dies und jenes zuletzt gesehen habe.”… “Komisch, deswegen fragst du mich andauernd, wo deine Sachen sind.“ …. “Na, wenn du sie wegräumst!“ …” Na, wenn du alles rumliegen lässt!”

noch einer dazu: Es wird hart gebremst… “Was bremst du denn, ist doch nur ein Gitter, wo wir darüber fahren?” “Ich dachte, da wäre ein Loch.. Sah so aus… ey, mein Herz blieb fast stehen, meine Güte” “”Na du bist auch ein Loch…. Wenn hier ein Loch wäre, würden schon mehrere Autos hier stehen” “Stimmt, da hast du wohl recht”

Was man nicht machen sollte: - über 70 km mit halb angezogener Handbremse fahren (ein Glück noch mal alles gut gegangen außer: heißer Reifen und Gestank)… - oder Schokolade aufs Armaturenbrett legen… wird dann doch ein bisschen flüssig