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Sonntag, 13. Dezember 2009

The Northern Great Highway 1

Australia ist ein gewaltiger Kontinent, ein Platz von geografischen and klimatischen Extremen, mit genügend einzigartigen Dingen, die man sehen kann. Und somit könntest du ein Leben lang diesen Kontinenten erforschen und hättest trotzdem nicht alles gesehen… und so ist es schon irgendwie… Es ist schon Wahnsinn, wenn man am Morgen auf einer Raststätte aufwacht… Hitze, Trockenheit… die Erde leuchtet in allen Rottönen… und abends sitzt man mit seinem Campingstuhl, ner Tasse Kaffee und einem Klatschroman am schneeweißen Strand… neben dir taucht eine australische Familie auf… die Frau mit Strohhut und ganz kokett mit einem Cocktailglas in der Hand.
Nach dem Stuart Highway von Darwin nach Katherine und den Victoria Highway nach Kunurra, führte nun unsere Route weiter über den Northern Great Highway erst einmal nach Derby. Und von dort aus weiter nach Broome - Port Hedland, um dann weiter den Nord-West-Costal Highway nach Carnarvon mit dem kleinen Abstecher von 230 km zur Coral Bay. Unsere Fahrt von Derby nach Carnarvon dauert nun schon 7 Tage und wir haben somit rund 2000 km zurückgelegt. Unser erster Halt in Broome: “Wau, echt fantastischer Strand” - und man kann endlich mal in der blau schimmernden See baden!!! Ein Genuss, den wir in Australien das 1.Mal erleben konnten, da Darwin und Derby von Salzwasserkrokodilen + Feuerquallen belagert werden. Leider verwandelte sich nach einer traumhaften Strandnacht Broome zu einem Autoradiotransmitter-nightmare. Wenn man einmal einen Transmitter umtauschen muss, weil er nach 40 km Fahrt nicht mehr funktioniert. Und wenn dann der zweite, der fast doppelt soviel gekostet hat wie der erste, nach 30 km Fahrt nicht mehr funktioniert. Und du jedes Mal wieder zurück fahren musst - Hitze, Schweiss -… das ist schon aetzend…. Und der dritte hatte zwar auch wieder ne Meise gehabt, aber bezüglich der Schnauze-Voll-Stimmung beschlossen wir, diesen in der nächst groesseren Stadt (615 km von Broome) umzutauschen…
Nach einer weiteren Nacht auf einer Raststätte im Nirgendwo mit einem kleinen Lagerfeuer, schlugen wir unser Nachtlager in Port Hedland am wunderschönen “Pretty Pool” auf - hier ist Vorsicht geboten, wenn man sein Auto zu nahe an das Wasser stellt! Denn die Flut kommt sehr schnell und da können die Hinterräder schon mal im Wasser stehen…
In Dampler- wollten wir auch ganz schlau sein und in einer, der auf unserer Karte eingezeichneten einsamen Buchten schlafen… es wurde schon dunkel und so standen wir auf einmal vor einer leuchtenden Oelrafernerie und leider verfolgte uns der hier erzeugte Lärm und das frequentierte Leuchten “wie ein Drachen der Feuer spuckt” bis in den letzten Winkel der Bucht… ja, da schauten auch die Wallabies nicht schlecht drein… da an kein Schlafen zu denken war, sahen wir nur eine Lösung: Rückzug.
Der Abstecher zur Coral Bay hatte sich dafür echt gelohnt. Geschlagene 2 Tage verbrachten wir mit Schnorcheln.

Bild: mal ein kleines Buschfeuer aus der Naehe
Die kleinen zauberhaften Rastplätze und Gebiete dazwischen haben ihren eigenen unverwechselbaren Charme. So sitze ich gerade mit meinem Pops auf nen Campingstuhl und die Beine liegen auf den anderen und bewundere den sternenklaren Nachthimmel - es ist gerade Vollmond…. und es ist so bezaubernd, wenn die ersten Sterne nach dem Sonnenuntergang leuchten und dann plötzlich der Mond aufgeht… alles wirkt so ruhig… und klar.
Faszinierend ist es am Steuer zu sitzen und über eine der scheinbar schier endlosen Strassen zu fahren… rechts und links endlose Weite… und sonst nichts… Ups, da kommt ja ein LKW (und die sind ein bisschen groesser als unsere in Deutschland - in Northern Territority ist es erlaubt mit vier Hängern zu fahren!)…. Ganz lässig wird die Hand zum Gruß “Bei uns ist alles in Ordnung” gehoben (man kennt sich ja jetzt schon aus) und es wird ganz normal zurück gegruesst “Bei mir auch“. Hey, eben hier alles ganz easy…
Eins steht fest: Fliegenalarm…. Fliegen, Fliegen, Fliegen… verdammt die krabbeln ein überall hin…! Vorsicht: vor allem in den Abendstunden vor Sonnenuntergang sind sie ganz auf Kontakt eingestellt… eine Atempause vor ihnen hast du erst, wenn es dunkel ist…. Und das genießt du dann auch richtig!
In den Morgenstunden so um 4 Uhr “brrr…” wird es kalt. Aber nach zwei Stunden wird es wieder wärmer und die Sonne lacht. Dann ist wieder Vorsicht geboten, denn sobald die Bustuer geöffnet wird, erfolgt… Fliegenalarm….!!!
Unterhaltungswerte: “Hast du das und das weggeräumt?“ “Weiß ich nicht vielleicht…., vielleicht liegt es im Korb oder im Handschuhfach.”…. “Ach, scheisse…. Da ist nichts…. Räume nicht immer alles weg!“ “Na, wenn ich das nicht machen wundre, dann würde alles hier nur rumliegen”… “Ja, aber dann weiß ich wenigstens, wo ich dies und jenes zuletzt gesehen habe.”… “Komisch, deswegen fragst du mich andauernd, wo deine Sachen sind.“ …. “Na, wenn du sie wegräumst!“ …” Na, wenn du alles rumliegen lässt!”

noch einer dazu: Es wird hart gebremst… “Was bremst du denn, ist doch nur ein Gitter, wo wir darüber fahren?” “Ich dachte, da wäre ein Loch.. Sah so aus… ey, mein Herz blieb fast stehen, meine Güte” “”Na du bist auch ein Loch…. Wenn hier ein Loch wäre, würden schon mehrere Autos hier stehen” “Stimmt, da hast du wohl recht”

Was man nicht machen sollte: - über 70 km mit halb angezogener Handbremse fahren (ein Glück noch mal alles gut gegangen außer: heißer Reifen und Gestank)… - oder Schokolade aufs Armaturenbrett legen… wird dann doch ein bisschen flüssig

Samstag, 28. November 2009

How you are going?

unser neuer Reisebegleiter... ein Herz und eine Seele :)

das geliebte Schwein Mrs. Porkchops... sie liebt Kuechenreste ueber alles und verschmaeht waehrendessen Tiertrockenfutter... so kann sie ziemlich aergerlich werden, wenn an einem Tag die Kuechenreste spaerlich ausfallen... da sollte man lieber einen Stock dabei haben... dafuer liebt sie es, beim Essen "geduscht" zu werden

Blumenernte in Howard Springs... Heliconiapflanzen...

Pferde und die Fliegen Australiens... nee, fuer Pferde ist dies auch nichts... dieses Pferd liebt auf jeden Fall Fuesse und Schuhe...

Michelles (links) Recycling-Projekt: ein Zaun aus Autofelken... die Arbeit war ganz lustig und das Huhn "Surviver" war der beste Freund von den dortigen Hunden... die Hunde lagen da und das Huhn pickte mit grossem Vergnuegen die ganzen Zecken von den koerpern der Hunde....

Nun sind wir schon 1 ½ Monate in Australien…. Der anfängliche Kulturschock hat sich verdünninfiziert und wir haben uns dementsprechend schon ganz gut eingewöhnt… die Zeit fliegt hier nur so davon. Wenn man bedenkt, dass es Ende November ist… und hier steigt die Temperatur auf bis zu 43 grad… die geilste Zeit ist wirklich in den frühen Morgenstunden zwischen 5 und 6 Uhr (aufgepasst- wenn man mal länger als 8 Uhr schläft… puuh, da scheint einen die Sonne schon af den Pelz… ) und in den frühen Abendstunden vor dem Sonnenuntergang zwischen 16.30 und 19 Uhr. Ab 11 - 15 Uhr ist dann die unerträglichste Zeit - wenn man sich draußen bewegt läuft einen der Schweiß in Rinnsalen den Körper herunter… ICH VERMISSE SCHON DEN NASSEN, TRUEBEN UND KALTEN HERBST - kann sich dies einer vorstellen?Nun eine erfreuliche Nachricht: Seit dem 13.10.09 haben wir auch einen neuen Reisebegleiter - sozusagen haben wir uns gesucht und auch gleich gefunden, unseren Mazda E2000 - Bus, ein wenig alt 1992, aber dennoch ganz taff !! Und durch Sebastians geniale Meisterarbeit wird unser kleiner Wagen mit der Zeit schon ordentlich aufgeforstet. So kann man sagen, dass unser kleiner Mazda und Sebastian schon so etwas wie dicke Freunde geworden sind - ich sage nur “Männer und Autos” Bis jetzt hat er uns schon rund 2000 km durch die Lande (Northern Territority und West-Australien - diese zwei Teile werden ja von den hier wohnenden Leuten als das reelle Australien bezeichnet ‘trocken, rau, einfach das richtige Outback”) gefahren. So hielten wir uns geschlagene 3 Wochen in Howard Springs (20 km von Darwin entfernt) auf. Danach ging es weiter nach Katherine (321 km - Fahrt) und von dort mit 2 Tagen Autofahrt (1430 km) nach Derby, wo wir gerade auf einer kleinen “Hippie - Farm” wwoofen.Ja, wwoofen ist schon eine nicht so schlechte Art des Reisens… unter wwoofen versteht man, dass du ein paar Stunden auf Farmen, in Gärten usw. arbeitest (4-6 Stunden) und du hierfür freie Unterkunft und Verpflegung bekommst. Ist schon riesig, auf diese Art und Weise die unterschiedlichsten Familien kennen zu lernen…Und dementsprechend haben sich auch unsere beruflichen Laufbahnen ein wenig geändert: Gärtner, Dachstreicher und “Dachdecker”, Zaunbauer,….

Montag, 23. November 2009

G"day

dieses verda.... "kleine" Misstvieh - einer der vielen Tausendfuessler hier... hat mich nicht in der Nacht mal eben so in den Ellenbogen gebissen und dann ganz schnell versteckt, dass ich nur zwei blutende Punkte entdecken konnte... ich sage nur, dass brennt wie die Hoelle und dies geschlagene 12 Stunden lang!! und nicht das man meint bei Schwellung, Roetung und waerme hilft laues Wasser.... nein warmes bis heisses Wasser muss es sein - so hatte ich eine schlaflose Nacht... und der kleine kerl musste naechsten Tag mit seinen Leben dafuer buessen... es geht doch nichts ueber Insektenspray....
Sebastian und der (fuer Australiens Verhaeltnisse) kleine
Termitenhuegel
unsere erste Schlange hier in der Wildnis eine sogenannte Golden-Brown-Tree-Snake: ja, sie war schon ein bisschen sehr aggressiv-neugierig... dooff ist dann nur, wenn man nicht genau sagen kann: giftig oder nicht.... ja, Sebastian hat sie anscheinend aufgeweckt....beim Felsenklettern

unser erstes Frischwasserkrokodil ... in einer Falle... so konnten wir uns dieses aus unseren Kajak ganz gut anschauen... am Nachmittag war dann die falle geoeffnet und das Krokodil.... keine Ahnung... vielleicht Fische jagen

einer der vielen Froesche auf den Toiletten... aber sind doch ganz suess....

G”day
Mit dem Versuch den Merapi auf Java zu besteigen, nahmen wir nun langsam von unserem Asien-Trip abschied (schon in vollem Wehmut) und so flogen wir am 8.10.09 von Bali/ Denpasar nach Darwin. Schon am Flughafen spürten wir eine Art Kulturschock…. brrr…. Aber da mussten wir durch…. Und auf “Aussi“ waren wir ja doch auch sehr gespannt. Unser erster Eindruck von Australien entsprach eigentlich unseren Vorstellungen eines amerikanischen Lebensstils (Gott, haben wir viele Vorurteile). Die Menschen hier sind total nett, keine Frage, aber … alles überdimensional groß… Jeder hat ein eigenes dickes großes Auto …. Essenskultur: like Fastfood, Softgetränke von Coca Cola bis hin zu total süßer Brause und übersüßten Saft… tut uns leid dies sagen zu müssen, aber diese Essenskultur hat sich in der Körperausdehnung der Leute deutlich abgezeichnet. Der Fernseher lief bei unserer ersten wwoof-Familie von 5.30 Uhr (Aufstehzeit) bis zum Bettgehen ununterbrochen….. Für uns sah alles übertrieben aus…. echt der Wahnsinn….Australien ist doch aber ganz anders, als es uns am Anfang erschien. Es ist hier schon alles irgendwie crazy… vielleicht kann man dies ein bisschen mit einem lässigen Cowboy - Style und einem Touch von extraordinären Charme vergleichen . Oder vielleicht so gesagt, in Amerika ist alles “fucking“…. Hier ist alles so “bloody” …. Und dabei stelle man sich einen robusten Mann vor, der so spricht, als ob er dabei auf einem Turnschuh rumkauen muss… Wir fragen uns nur noch: Welcher der folgenden Slangs ist schlimmer - der schottische oder der australische? Gestern hat einer zu uns gesagt: “Na Leute was glaubt ihr denn, warum wir so ein Slang haben? Nun versuche du als Fliege mal mit dieser Aussprache in einem Mundöffnung zu gelangen…. Ja, ja, die verdammten Fliegen, was wäre Australien aber ohne diese… kein Australien, you know...yaeh!“ … und man muss auch darauf hinweisen, dass die Australier die Amis nicht unbedingt so mögen! Und so denken wir auch, dass sie nicht so gerne mit den Amis verglichen werden wollen!Und Australiens Natur ist so unglaublich beeindruckend und die Weite so unfassbar. Es ist derweilen schon eine versteckte Schönheit, die sich in ihrer Vielfalt langsam entpuppt… Und die Tierwelt ist so einzigartig! Die vielen sonderbaren Vögel wie die ständig jammernden (so hört sich ihr Geschrei an) weissen Kakadus, Känguruhs und Wallabies, fliegende (und total stinkende) Flugfüchse, die man am Abend und in den Morgenstunden überall antrifft. Froesche, die dich bei deinen Toilettengängen freudig begrüssen und dir auch dabei unerwartet auf deinen Schoss springen… Und nicht zu vergessen der täglich unsagbar schöne Sonnenuntergang und der damit aufziehende Sternenhimmel, der so hell leuchtet… und dementsprechend an den Sternenhimmel der Mongolei erinnert.

Sonntag, 15. November 2009

noch einige Schauplaetze Sumatras

Homestay B. Darmin. in Kersik Tua noch einmal - die Unterkunft war echt spitze! Die kleine Pension wird von einem alten Ehepaar (er 85 / sie 80 Jahre und die Enkelin mit Tochter und Ehemann wohnt hier und hilft den Grosseltern) geführt. Und es ist wie “bei Muttern zu Haus” . Du wirst rührend umsorgt und das Essen ist einfach umwerfend!!!

traditionelles Kajakfahren in Maninjau

der hoechstgelegene Kratersee Danau Gunung
Tujuh im Kerinci- Nationalpark
Rafflesia- im sich anschliessenden Waeldchen des kleinen Ortes Batang Palupuh (nahe Bukkitinggi), hatten wir das grosse Glueck, eine der groessten Blueten der Erde bewundern zu koennen... (naja... dort gab es viele kleine Pfade von Guides, die zu den Plaetzen fuehrten :)

und noch eine, aber diesmal schon eine etwas aeltere Rafflesiabluete





Merapi, der Feuerberg auf Java

ja, ein ziemlich grosser Gesteinsbrocken, der anscheinend
durch eine ziemlich starke Hitze aufgeplatzt ist


Nebel, aufgeplatzte Steine, Geroellfeld

unser Wendepunkt- bis hierhin waren wir
gekommen
ja, da zeigte er sich mal uns in seiner Groesse

.... und wo er sich eben noch gezeigt hat, sieht man
nun wieder nur Nebel
Unser nächster Halt nach dem Kerinci war das kleine Dorf Kaliurang (25 km von Yogyiakarta entfernt), das sich am Fuße des Merapis befindet. Der aktive Vulkan Merapi, auf indonesisch Feuerberg (meru = Berg, api = Feuer), ist 2.914 m hoch und zaehlt zu den gefährlichsten Vulkanen der Welt.Leider mussten wir unseren ursprünglichen Plan, den Merapi ganz zu besteigen (denn so wie wir gelesen hatten, ist dies normalerweise ohne grosse Schwierigkeiten möglich) aufgeben. Im Ort waren keine Wanderkarten ausfindig zu machen (mal wieder). Der Grund: zurzeit ist es verboten zum Krater zu steigen, da der Merapi wieder eine verstärkte Aktivität aufzeigt… Naja, war irgendwie alles ein bisschen komisch und die Einheimischen wussten von solch einem Verbot auch nichts… aber man sollte dies auch alles nicht so unterschätzen. So erkundeten wir ein Tag die Gegend um Merapi und wollten auch den eigentlichen Wanderweg zu ihm herausfinden, welches uns natürlich nicht so gelang (Motto: tausend kleine Pfade, die im Nirgendwo hin führten)… Geschweige denn, dass wir den Merapi zu Gesicht bekamen. Es ist unglaublich… der Merapi versteckt sich hinter einer dicken Wand aus Nebel und Wolken. So steht man vor ihm und man sieht nichts. Wir hatten auch noch das Pech, hervorgerufen durch eine fehlende Karte, dass wir überhaupt nicht so richtig wussten, wo er sich versteckt. So standen wir am ersten Wandertag schon vor dem Merapi und wussten es nicht… J Am nächsten Tag marschierten wir frisch motiviert um 4.30 Uhr los. Und siehe da, gegen 7 Uhr zeigte sich uns für eine kurze Zeit der Merapi in seiner vollen Größe und nach seinem wieder Abtauchen in die Nebelwelt war wieder kein Anschein für das Vorhandensein eines Berges. Unserer gewählter Weg endete Nahe der Baumgrenze an einer Lahre… so sind wir die Lahre hochgestiegen, die sich langsam in ein Lava- Geröllfeld verwandelte. Auf ungefähr 2200m Höhe, im totalen Lava- Geröllfeld gewährte uns Merpai, seine dunkel dröhnende Stimme zu hören…ein etwa 15-20 Sekunden andauerndes Grollen (ähnlich wie ein Düsenjäger) inklusive Beben der Erde, jagte uns auf jeden Fall erst mal großen Respekt ein. Der immer dichter werdende Nebel, das Grollen, kein Hinweis für einen begehbaren Pfad und das rutschige Geröllfeld lies uns dann leider zum Rückzug blasen. Auf dem Geroellfeld lagen größere Felsen, die ihrerseits von Gestein-Geschoss-Einschlägen (frische Spuren) übersät waren. Was uns noch mehr die Frage stellen ließ: Wie sicher sind wir hier?

Marapi und seine Mondlanschaft

der Sonnaufgang auf dem Marapi

einer der "dampfenden Loecher" auf dem Marapi

nocheinmal ein Sonnenaufgangsbild

am Abend - Blick zum Singalang von unseren
zweiten Schlafplatz aus
stinkender "Schwefeldampf"

Nach einer gesundheitlichen Erholung marschierten wir, diesmal mit Zelt, Schlafsack, Essen und Trinken für drei Tage, hoch hinauf zum Marapi. Zwei große Fehler hierbei waren: 1.Alle Sachen fürs Campen ruhten in einem großen Rucksack auf Kettes Schultern, so, dass die Beinvenen von Sebastian schön ihren Spaß hatten 2. Dadurch, dass wir wieder mal etwas zu spät gestartet sind, hatten wir bei unserem ersten Stück Wanderung, die Mittagssonne schön hell leuchtend und ziemlich erhitzend über unseren Köpfen. Aber unser Motto diesmal war nicht: “ Wie komme ich am schnellsten zum Gipfel des Berges”, sondern “Der Weg ist unser Ziel”. In 1800 m Höhe schlugen wir unser erstes Zeltlager auf. Was wieder mal auffällig war: Müll markierte den Weg bis fast hoch zum Krater!! Nach drei Stunden brannte dann auch richtig schön unser kleines Lagerfeuer (wer hat schon einmal mit Regenwaldholz Feuer gemacht? Danke für den Tipp” Schuhcreme und Tampon” - echt der Renner). Es ist schon ein bisschen unheimlich, wenn alles stockeduster ist und dann die ganzen Dschungelgeräusche ertönen (wie mitten in der Nacht ein lang anhaltendes Geschrei, schrill und laut, fast wie ein Babygeschrei in nicht allzu ferner Hörweite)… ein Glück waren unsere einzigen Gäste flinke und ziemlich neugierige Mäuse…Am nächsten Mittag hatten wir dann die Baumgrenze erreicht, an der wir unser zweites Lager aufschlugen - mit einem grenzenlosen Blick über das Tal zwischen Marapi und Singgalang. Dann ging es zur Spitze… einfach nur totaler Wahnsinn: wenn man am Krater steht und der Rauch hochkommt… man läuft umher wie auf einer Mondlandschaft… komisch war dann nur… über Staub zu laufen, der einen das Gefühl vermittelt über eine dünne Schicht Stein oder so zu laufen, unter der sich eine gähnende Leere befindet. Neben den wieder kommenden Gästen, die Mäuse (die überhaupt keine Scheu zeigten), kamen am Abend mit jubelnden Geschrei auch ein paar Jugendliche zur Baumgrenze, die dann so wie wir am nächsten früh um 5 Uhr hoch zum Gipfel stürmten, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Der Sonnenaufgang einfach traumhaft (hatten auch im Hintergrund schöne sentimentale Handymucke - gesponsert von den Jugendlichen)… und es war so unsagbar kalt…. brrrr, da hat man Fernweh nach Sibirien bekommen.

Kerinci - ueber den Wolken

am Kraterrand- mit Valek aus Polen und seinem
Guide, die am gleichen Tag wie wir, den Kerinci bestiegen haben

so ging es steil auf und ateil bergab....

ueber den Wolken - ganz hinten konnte man den
Marapi sehen


Sebastians Zeltkonstruktion "wie man aus einem Kauflandzelt eine regenfeste Behausung bauen kann"- gerade fertig geworden fuer den auf einmal auf uns hernierderprasselnden stundenlangen Regen- und wir wurden nicht nass!!

der Sonnenaufgang am Shelter III

Vulkane, Vulkane… der groesste Vulkan auf Sumatra ist der Kerinci (3800m), der im südlichen Teil von Sumatra liegt. Den wollten wir uns natürlich nach Singgalang und Marapi nun auch nicht mehr entgehen lassen. So standen wir nach einer langen Busfahrt um 2 Uhr nachts in Sungeipenuh und warteten auf den Bus um 6 Uhr, der uns wieder zurück zum Dorf Kersik Tua bringen sollte. Denn wir Dussels, schnallten erst einmal überhaupt nichts, als der Busfahrer uns weckte und sagte, dass wir beim Kerinci im Dorf Kersik Tua angekommen sind. Wir in unserer Verschlafenheit dachten, er lässt uns im Nirgendwo raus, wo nur eine kleine Pension steht… und sonst nichts… nachdem wir darauf bestanden hatten, dass wir weiter mitfahren, registrierten wir, dass dies ein großer Fehler war… da war es aber schon zu spät. Und so landeten wir in Sungeipenuh. Aber zu unserem großen Glück lernten wir in dieser Nacht drei Jungs kennen, die uns dann um 3 Uhr mit ihrem Auto zurück zum kleinen Dorf Kersik Tua brachten. War schon von ihnen eine riesige Aktion. So lagen wir dann früh um 7 Uhr in den Federn im superspitzen Homestay B. Darmin. Nach einem Tag relaxen ging es nun hoch zur Krater-Spitze des Kerincis. Der Weg wurde mit der Zeit immer schwieriger. Ab 2000m Höhe ging es durch tiefe Erdrinnen, die teilweise mit Pflanzen überwuchert waren und das neue Element auf dieser Wanderung war der immer wiederkehrende Regen. Unser Lager schlugen wir an der Baumgrenze in ca. 3300m Höhe auf. Da der Regen bis zur Nacht in voller Lautstärke auf uns niederprasselte, fiel das abendliche Lagerfeuer aus. Am nächsten Tag standen wir in den frühen Morgenstunden am Rande des großen Kraters und konnten staunend auf die Vulkanbergkette blicken, die sich auf der Insel an der ganzen entlang zieht.
Die Unterkunft war echt spitze! Die kleine Pension wird von einem alten Ehepaar (er 85 / sie 80 Jahre) geführt. Und es ist wie “bei Muttern zu Haus” . Du wirst rührend umsorgt und das Essen ist einfach umwerfend!!!

Montag, 19. Oktober 2009

Singgalang und der Zauberwald

Die indonesische Insel Sumatra ist bei uns auch sehr verbunden mit dem Erklimmen von Vulkanen. So besuchten wir als erstes, den heute nicht mehr aktiven Vulkan Singgalang (2600 m) und dem aktiven Vulkan Marapi (2890 m), die Nahe von Bukittinggi liegen. Was ziemlich viel Zeit und Nerven beansprucht ist das Erkunden der dorthin führenden Wanderwege. Denn das groesste Problem ist: es gibt keine richtigen Wanderkarten, geschweige denn normale Landkarten. Die einzigen Karten sind mit der Hand aufgemalte Umgebungskarte von Bukittinggi. Selbst die Touristeninformation kann dir in dieser Sache nur mit mündlichen Informationen weiterhelfen. So gilt hier die Regel: Geduld, Nerven behalten, ein Tag für das Auskundschaften einplanen und keine Scheu beim Fragen nach dem Weg… denn manchmal weißt der Eine in diese Richtung und der Nächste dann in die andere!!!


Als erstes stand für uns der Singgalang auf der Liste der Berge. Ein “toter” Vulkan mit zwei wunderschönen Kraterseen auf seiner Spitze.
Ausgangspunkt der Wanderwege (Hinweis fuer alle Wanderwegsucher): Kota Baru (10 km von Bukittinggi entfernt) - nach der Mosche von Bukittinggi aus nach rechts Richtung… abbiegen - der richtige Wanderpfad geht dann ab der dort höher gelegenen Wetterstation los (bis zum Haupteingang der Station gehen--- rechterseits ist eine kleine etwas verfallene weiße “Hütte” dahinter rechter Hand führt ein Pfad hoch ins Gebüsch = Beginn des Pfades (Wetterstationsleute geben Hilfe)). Er verläuft entlang einer Stromleitung, die sich die endlosen vier Stunden Aufstieg bis zum Gipfel entlang zieht.
Da wir erst um 11.30 Uhr aus von der Wetterstation starteten, der Aufstieg nach den Leuten ca. 4 Stunden dauern sollte und wir nicht in der Dämmerung im Wald umherwandern wollten, war unser Motto “ Wie komme ich am schnellsten zum Gipfel des Berges”. Die ersten 2 Km der Strecke war für uns echt ein bisschen (sehr) unheimlich. Der Weg verläuft durch einen dichten Bergbambuswald. Die mehrere Meter hohen Bambuspflanzen fallen nach rechts und links über den Weg und bilden dadurch bis zu zehn Meter lange, ziemlich dunkle Tunnel durch die man häufig gebückt und auf allen vieren gehen muss. (…nur nicht über Schlangen und anderes Getier nachdenken…Sebastian kam zum Glueck nur ein ganz aufgeregter großer 1000 Fuesseler mit roten Fuessen und mit seinen wild schlagenden roten kleinen Hoernern/ Knipsern entgegen) Später verlauft der Weg durch dichten, ursprünglichen Regenwald. Ich hätte keine 100 m mehr gehen können ... aber der kleine Zauberwald und der mit Nebel bedeckte Kratersee, der auch fuer ein paar Minuten uns seine volle Schönheit zeigte, war schon umwerfend, und belohnte uns für alle Strapazen (Aufstiegsrekord: 3 Stunden), die man auf sich genommen hat.

Montag, 12. Oktober 2009

Bukkitinngi und Umgebung 11.9 - 26.9.09

einen Blick von unseren Balkon in Bukittinggi

ne kleine Mosche auf dem Lande

ein altes traditionelles Haus auf Sumatra… das Dach ist so gebogen, da es die Hoerner des Wasserbueffels - seine Kraft und Ausdauer -symbolisiert

der Canyon

der Markt in Bukittinggi

Eigentlich wollten wir in Bukkitinggi nur ein paar Tage zum Wandern bleiben. Zum Schluss blieben wir über eine Woche. Die Erkältung hatte uns nach der ersten Wanderung auf den Singgalang (Warum mussten wir auch so hetzen?!) mal wieder (vor allem Sebastian) eingeholt. Naja, relaxen ist auch mal schön. Bukkitingi ist schon eine kleine schöne Stadt. Aber dennoch gab es Sachen, die uns schon schockiert haben. Wie der Zoo in Bukktinggi. Ich dachte den schlimmsten Zoo habe ich in Kalingrad gesehen… falsch gedacht…. Wenn man total hospitalisierte Elefanten, die an den Beinen so angebunden sind, dass sie sich nur drei Schritte in ihren viel zu kleinen und dreckigen Gehecke bewegen können und deprimierte Urang Utans, die alleine in einem Käfig vor sich hinschmachten, sehen möchte… der sei hier Willkommen…. Auch der gepriesene Canyon ist filmreif. Der neue Dünger des indonesischen Bodens heißt Plastikmüll. Der kleine dahin fließende Canyon-Fluss ist schon sauber, aber die Ufer sind kilometerweit mit Müll vollgepumpt. Das Schlimmste hierbei, die Leute sehen es nicht. Sie kommen mit ihren Autos dorthin gefahren, waschen die Autos im Wasser, die Kinder plantschen dazu und es wird fleißig die schöne Landschaft fotografiert. Das man auf einer Müllkippe steht… wird gar nicht wahrgenommen. So kam ein junger Mann zu uns. Wir konnten nicht anders und fragten warum es denn hier so dreckig ist. Er schaute uns nur an und sagte, dass Wasser ist doch gar nicht dreckig, ist doch alles schön hier… Müllverwertung ist sowieso hier ein großes Problem (so wie in eigentlich fast allen bisher bereisten Länder). Alles wir einfach auf den Boden geworfen. Und wenn man schon unterhalb des Vulkans Unmengen von Plastikmüll findet… na, bitte…. Manchmal empfindet man, dass die Leute keinen richtigen Bezug zu ihrer Umwelt haben. Aber auf der anderen Seite kann ich schön Klugscheissern… eben wie eine, die aus einem Land kommt, in dem man sich über solche Dinge auf Grund des Wohlstandes Sorgen machen kann… ich hoffe, ihr wisst was ich meine.
Der Text wirkt bestimmt ziemlich negativ. Nein… so soll es nicht sein… man erlebt/ sieht eben schlechte und gute Sachen. Die Zeit in Bukktitngi war auf Jeden doch ganz schön… und es war auch mal wieder erholsam an einem Ort über mehrere Tage zu sein.

Der Rufer in der Wueste....

Und jetzt noch mal zum Ramadan-Monat. Den Anfang des Ramadan-Monats hatten wir ja in Malaysia miterlebt. Dort war allerdings gut, dass man trotzdem am Tag noch Etwas zu Essen bekommen konnte. Auf Sumatra sah es schon ein bisschen anders aus. So waren Vorkehrungen am Abend zuvor angesagt, sonst kann es passieren, das Vergnügen das Fasten bis zum frühen Nachmittag mit den Einheimischen zu teilen. Auch sollte man sich nicht in der Öffentlichkeit am Tag hinsetzen und etwas Essen (auch wenn dies nur auf den Balkon im Hotel ist)… böse und erstaunte Blicke ruhen dann auf dir…. Umso niedlicher ist es dann am Abend so um 6 Uhr die Leute zu beobachten, die sich auf, zu den unzähligen Essensständen/ Strassenrestaurants, machen und sich ihre Teller auffüllen, um dann dort 20 Minuten zu sitzen und zu warten… bis die Stimme der Moschee den Ausruf des allabendlichen Fastenbrechens ertönt…
Um 15 Uhr werden dann auf den Märkten Imbissstände aufgebaut, bei denen die Muslimen am Nachmittag hinrennen und sich ihr Abendessen holen - ab 17 Uhr ist dort ein richtiger Tumult. Für die Muslimen ist in dieser Zeit wichtig, das abendliche Fastenbrechen mir Freunden und mit der Familie zu begehen… Gemeinschaft steht im Vordergrund….
Wenn nach einem Monat dann der Ramadan endet, steht eine Festwoche bevor. D.h., man besucht Verwandte, Freunde, und macht Ferien und feiert (so wie bei uns die Weihnachtstage). Am Abend werden dann auf den Markt Feuerwerksraketen gestartet und alle freuen sich.
Und die neuste Erfahrung in Bukkitinggi war, um 3.30 Uhr von der Stimme der Mosche geweckt zu werden, die durch die ganze Stadt schallt. Manchmal war auch ein schönes längeres Morgenlied dabei… ungeschlagen ging es manchmal über eine Stunde. Eigentlich dachten wir, dass diese morgendliche Stimme nach dem Ramadan ihren Geist aufgibt… leider nicht so der Fall… aber die Stimme ertönt nur ganz kurz und es ist im jeden Dorf/Stadt hier so, dass die Leute zum ersten Gebet aufgerufen werden…
Auf Jeden war es schon interessant, den Ramadan mit seiner abschließenden Festwoche miterleben zu können.

Video: Nachts 3.30Uhr …Bukittinggi…. Die Stimme der Mosche erschallt in der ganzen Stadt… leider raupt sie mir auch den Schlaf…

Eindruecke von Sumatra

einer der vielen Stände für die aktuelle Schleiermode

unser Begruessungslied in Dumai am Fährenhafen

ein kleiner Junge auf der Fahrt nach Singupeinuh, der ziemlich neugierig war

eine Horde Jungs in Bukittinggi, mit der wir/ die mit uns ihren Spaß hatten

Kersik Tua/ Kerinci - diese Familie war echt super nett- ein Sohn fuhr uns nachts um 3 Uhr mit zwei Freunden von Singupeinuh nach Kersik Tua… nächsten Tag besuchte er uns mit seinem Bruder und lud uns zum Essen bei seinen Onkel ein!

Unser letztes Land in Suedostasien sollte Indonesien werden. So waren wir vom 11.9. - 1.10.09 auf Sumatra und eilten dann per Bus mit einem Zwischenstopp beim Merapi / Java von vier Tagen nach Bali um von dort am 8.10. nun endlich mit der Luftmaschine nach Australien/ Darwin zu starten.
Die Leute hier sind schon echt nett und wir haben viele nette Erlebnisse gehabt. Gastfreundschaft und Freundlichkeit ist hier schon sehr groß geschrieben. Aber es ist eben ein Land mit einer ganz anderen Mentalität, welches manchmal im Gegensatz zu unserer Mentalität steht.
Aufgepasst für alle alleinreisende Frauen: die allgemeine Aufmerksamkeit der Männer kann ganz schön lästig werden (ein bisschen wie in Tunesien). Auf Jeden, mögen die Einheimischen hier große Nasen. Und jeder probiert sein Englisch aus mit “Hello Mister / Hello Miss“…. “How are you“… und dann lachen sie sich kaputt… manchmal ist es lustig, manchmal ist es echt nervig!!! Und man denkt man ist ein Affe im Zoo… voll aetzend ist es vor allem, wenn welche an dir vorüber fahren und dir ins Ohr brüllen….
Lautes Unterhalten…. Wo jeder den anderen überdröhnt, ist hier ganz normal. Die Leute haben diesbezüglich ein ganz anderes Hörempfinden (Nerven wie Stahl) als wir im Gegensatz sehr ruhigen und leisen Mitteleuropäer. So ist eine ganz normale Szene im Bus: der Motor brummt in voller Lautstärke (immer ne viertel Stunde bevor es losgeht)… Leute kommen in den Bus mit Essen und wollen es lautstark verkaufen… Bus ist übervoll…. Eine erdrückende Hitze… lautstark wir dann mit Handy telefoniert und dann kommen noch zu guter letzt Sänger in den Bus und singen und spielen lautstark Gitarre… die Leute hier sind in dieser Situation überhaupt nicht verärgert… alle sind gelassen und fröhlich.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Wir sind wohlauf- Erdbeben Padang

Am 8.9.09 ging es dann von Malaysia/ Melaka mit der Fähre nach Sumatra weiter. Unsere Hauptpunkte hier waren Bukkitinki, wo wir manch Wanderung zu den umliegenden Vulkanen und Umgebung unternahmen und der Nationalpark - Kerinci.
Beim Erdbeben in Padang am 30.9.09 waren wir seit drei Tagen zum Glück im kleinen Dorf Kersik Tua, nahe Singupeinuh, am Kerinci (ca. 150 km von Padang entfernt). Kurzzeitig war angedacht an diesen Tag evtl. nach Padang zu fahren, um von dort weiter nach Java zu kommen, entschieden uns aber noch länger am Kerinci zu bleiben. Nach unserer Wanderung zum Kratersee Tujuh, saßen wir gerade im kleinen uebervollen Lokalbus, der uns wieder nach Kersik Tua brachte. Vom erzittern der Erde, was auch hier deutlich zu spüren war (auf und ab Rütteln), spürten wir im Bus erst einmal nichts. D.h., wir haben das Beben doch gespürt, aber als solches nicht wahrgenommen. Wir erinnerten uns, dass wir am Anfang in den Bus gestiegen sind. Während der 10 min Wartezeit eilte auf einmal ein Mann zum hinteren Gepäckraum, der mit Saecken übervoll belagert war, so, dass die Klappe nicht richtig zu ging. Dann gab es ein richtiges Rütteln im Bus. Unsere erste Annahme war: das die Saecke noch mehr zusammengeschoben bzw. drauf geworfen werden, so, dass er damit dieses Rütteln erzeugte. Das Gefühl war, als würde der Bus noch mit mehr Saecken beladen werden (so wie etwas auf eine Ladefläche werfen), und der Bus wippt dabei auf und ab - Fakt: der Bus konnte nicht noch mehr beladen werden und es war ein zu heftiges Rütteln.
Erst in unserem Hotel haben wir alles erfahren. Leider hatten unsere Hotelleute bei diesem Beben Pech, aber auch großes Glück… Pech: das Haus der Enkelin in Padang am Strand wurde zerstört. Glück: ihre Tochter und ihre andere Enkelin, die dort gewohnt haben, ist nichts passiert. Beim zweite Beben in Jambi am nächsten Morgen, saßen wir auch wieder im Bus nach Singupeinuh. Diesmal standen wir an einer Kreuzung und alles hat gewackelt (Ampel, Häuser, Autos) und der ganze Bus hat gewackelt (ca. 5 sie lang). Das allgemeine Alltagsleben ging dann aber nach den paar Sekunden Beben wieder weiter.
Erst hier in Java nach drei Tagen Busfahrt haben wir die volle Ausmaße des Erdbebens erfahren. Unter der Trauer die wie für die Opfer empfinden mischt sich allerdings aus unserer Sicht eine große Portion Wut. Sorry wenn da mal ganz die deutsche Seele aus mir spricht. Aber warum kann nichts anständig gemacht werden. Die Hauser die Strassen, man hat das Gefühl es wird schon auf alt gemacht gebaut. Und noch mal Sorry Indonesien oder auch Laos und Cambodia sind Entwicklungsländer aber es liegt hier nicht immer am mangelnden Geld etwas sicher zu bauen… Ob eine Mauer schief oder gerade gebaut wird hat z.B. nichts mit Geld zu tuen, sondern eher mit einer Form von “Unlust” .... Stahlarmierungen von Bruecken Hausern usw. müssen grundsätzlich über Jahre aus dem Beton ragen, so das dann der Rost in den Beton zieht und ihn zerstört. Beton überhaupt wird bei 45 Grad in vollster Sonne verarbeitet, so das er gleich nach einer Stunde “Staubtrocken” und rissig wie altes Eis ist. Mir wuerden spontan noch dreizig weitere Beispiele fuer Sued-Ost-Asieatischen Baukunst einfallen....traurig und frustrierend zu gleich....

Mittwoch, 16. September 2009

Zelten und Kanupolo in Singapur

Blick von unserem schlafpaltz auf den Hafen

Nach unserem einmonatigen Aufenthalt in Malaysia sollte es nun nach Singapur gehen. So machten wir uns mit Sack, Pack und unseren neu erworbenen “Kauflandszelt” (bei uns die Größe eines Viermann-Zeltes/ in Asien ist dies die Standardgröße eines Sechsmann-Zeltes) auf in die Metropole, um gleich zu dem stattfindenden Kanupolo-Championchip in der polytechnischen Oberschule zu flitzen. Nur einen Schlafplatz hatten wir erst mal noch nicht. Egal erst mal Kanupolo zuschauen!
unsere Schlafstaette

Die “Singas” haben es echt ganz schön drauf…klein, aber verdammt bissiges und aggressives Spielverhalten. Ich hatte leider nur die Rolle des Zuschauers, welche sich aber schon am nächsten Tag änderte. In Singapur trainiert man 3-4 mal die Woche und zwar 5 Stunden am Stück. Außerdem wird Kanupolo in den Schulen unterrichtet und es gibt eigens dafür eine Schulliga mit zehn Teams. In der Bundesliga spielen dann noch mal etwa zehn.
Das Training war für mich mit 5 Stunden Länge natürlich ganz schön hart und der Muskelkater am nächsten Tag ein eher unangenehmes Geschenk. Steffi hatte diesmal auch ihren praktischen Spaß und erreichte das Rollenlevel: “Wer kann die langsamste Kajakrolle der Welt machen?”.
Steffi uebt die Rolle


Gruppenfoto nach dem Training

Kette mal wieder im Tor

Einen Schlafplatz haben wir dann, trotz einsetzender Dämmerung, in den sich nahe befindenden West Coast Park doch noch gefunden. Man kann in Singapur in fast allen Parks kostenfrei, aber mit einer Genehmigung übernachten. Die Einheimischen können sich diese Genehmigung über einen Automaten mit ihrer ID-Nummer holen. Wie das Ausländer machen sollen, konnte uns selbst das Tourismusbüro nicht sagen.
In der letzten Nacht , nachdem wir abends einen Zettel mit der Aufforderung: noch heute unser Zelt abzubauen, an unser Zelt geheftet bekommen haben (die anderen stehenden Zelte hatten diese Aufforderungszettel auch bekommen, aber keiner scherte sich darum - so taten wir es ihnen gleich und dachten/ hofften, dass abends sowieso niemand mehr kommt und dies kontrolliert) gab es noch eine heftige Polizeirazzia. Nachts um 1 Uhr wurde der Campingplatz mit über 10 Polizeiautos eingekreist. Wir sahen unser Geld schon dahin fließen.. Strafen für, was auch immer, sind hier extrem teuer (Bsp. auf die Erde spucken = 200 Singapur-Dollar (=100 Euro)). Nach der 10 minuetigen Passkontrolle, ließen sie uns ganz verdutzt stehen und zogen ohne ein Wort zu sagen weiter zum nächsten Zelt. Zum Glück galt diese Razzia den eventuell sich hier aufhaltenden Schwarzarbeitern und nicht den Schwarz-Campern (gut das wir noch nicht in Australien sind.