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Montag, 20. April 2009

ein anderer Zug...andere Leute...


Zugfahren in China kann durchaus interessant sein. Nach unserer ersten Zugfahrt mit einem chinesischen Express wollten wir mal eine billigere Variante ausprobieren.Und so starteten wir von der Kueste Chinas (Quingdao) aus, mit einer "hart seat" - Fahrkarte fuer eine zwei taegige Zugtour zum Jangzi Chang (Chongqing). "Hart seat" bedeutet in diesem Fall, dass du einen Platz entweder auf einer dreier oder zweier Bank hast. Die Zuege sind oft uebervoll. So wird schnell aus einer dreier Bank, eine vierer Bank. Dementsprechend sitzt du teilweise sehr gekuschelt nebeneinander. Wenn du den Fensterplatz erwischst, dann kannst du zum Schlafen deinen Kopf auf den kleinen vorhandenen Tisch legen. Aufgepasst: danach kassierst du evtl. Nackenschmerzen dafuer ein :) Zudem draengelt sich alle zehn Minuten eine Person laut rufend mit einem Wagen voller Essen durch den schmalen Zuggang. Dann kommt alle paar Stunden ein Mann, der lautstark seine Ankunft ankuendigt. Er bringt das heisse Wasser mit Wasserkannen auf einen kleinen Wagen zu dem Boiler, der in jedem Wagon steht. War immer heiss begehrt fuer unsere Teeflaschen. Zu guter letzt kommen alle halbe Stunden Bahnangestellte an und werben lautstark fuer Zahnbuersten, Drei-D-Bilder, Socken usw.. .

Hier heisst es nur eins: Ruhe bewahren. Und das funktioniert auch. Die fuer uns gewohnte deutsche Zugruhe ist zwar nicht vorhanden, aber trotz der Ueberfuelle, dem Lautstaerkepegel und der oft zu warmen Luft wirken die Leute nicht gestresst und man arrangiert sich. Also ein kleines Abenteuer ist solch eine Zugfahrt schon wert.

So lernten wir auch eine Studentenklasse im Zug kennen, die erst einmal eine kleine Karaoke-Show veranstaltete. Natuerlich wurden wir auch gleich gefragt, ob wir nicht Interesse daran haetten. Mit jubelnden Applaus mussten wir dann auch zusammen etwas singen. Nach der ersten Strophe "Ueber den Wolken" klatschten alle. Mir kam es aber so vor, dass sie klatschen, damit wir nicht noch eine Strophe ansetzen konnten :)

Und nach der Karaoke-Show ging es dann mit einer politischen Diskussion weiter: Auf unserer China-Karte war Taiwan als eigenstaendiges Land gekennzeichnet. Das Maedchen, welches sich mit uns unterhielt wurde daraufhin ziemlich aufgeregt und fragte gleich, was wir denn darueber denken... Taiwan ist doch ein Teil von China, oder?... Stimmen wir dem zu oder nicht? Und dann wollte sie wissen, wo wir das Touri-Buch mit dieser falschen Karte gekauft haben. ... Wir haben schnell das Thema gewechselt... wollten nicht gleich als Ketzer verurteilt werden...

Fazit:) Diese zweitaegige Zugfahrt hat uns so gut gefallen, dass wir unsere restlichen Fahrten quer durchs Land auf diese Art und Weise fortfuehrten.

Ach uebrigens das mit den Kommentaren...geht jetzt wieder...war irgendetwas falsch eingestellt

und China im April wurde auch neu ueberarbeitet... mit Bildern und Texten!!!

Donnerstag, 16. April 2009

China im April

li.Foto: zwei Bauern in derUmgebung Yi Shou
unteres Foto: freudige Spruenge auf dem Jangzi Chang


li.Fotos: zwei Bauern auf dem Nachhauseweg
unteres Foto: Umgebung von Fenghuang




li. Fotos: Blick auf Fenghuang
unteres Foto: Muschelsammlerinnen in Quingdao












unteres Foto: am Strand in Quingdao
Zuerst moechten wir sagen: China ist ein Land, welches eine Reise wert ist!! Auch in diesem Land haben wir viele Menschen getroffen, die uns freundlich besonnen waren und uns auf unserer Reise weitergeholfen und diese auch bereichert haben!! Manchmal sind es nur so kleine Episoden, aber wenn man genauer darueber nachdenkt, dann koennen wir nur Dankbar sein. Denn ohne diese kleinen Episoden waere unsere Reise durch China nicht so gluecklich und reibungslos verlaufen :)



nun etwas ueber unseren bisherigen Reise-Verlauf in China:
Peking (7.4. - 14.4.) : Peking ist eien sehr schoene Stadt. Die Atmosphaere ist wie eigentlich von uns nicht erwartet, ueberhaupt nicht stressig. Pekin hat viele schoene Parks und das alte Pekin hat einen unglaublichen Charme, den wir uns auch nicht entziehen konnten. Und hier lernten wir auch das chinesische Essen lieben. Von Pekin sind wir dann am Ostersonntag bis Ostermontag zur chinesischen Mauer (Richtung Huairou) gefahren und haben auch dort uebernachtet (siehe Blog: chinesische Mauer).

Quingdao (14.4.- 17.4.) - Quingdao liegt an der Kueste und gehoerte einst zu einer deutschen Kolonie. Und noch viele alte Bauten (drei Bauten erinnerten uns stark an Leipzig) erinnern an die deutsche Koloniezeit. Steffis 1.Mal am Pazifik!

Chonqing (19.4. - 21.4.) - Chongqing ist eine Stadt am Yangzi Chang. Es wird hier viel gebaut. Man sieht das alle alten Gebaeude abgerissen werden und neue Wolken-Kratzer hochgezogen werden. Alles ist sehr eng, da die Stadt nur auf Berghaengen begrenzt ist.

Bootsfahrt auf dem Jangzi Chang von Chongqing nach Yi Chang (21.4. - 23.4.) - waren auf dem Boot die einzigen europaeischen Touristen. Die Tourbegleiterin auf dem Boot wollte uns staendig Tickits fuer irgendwelche Sehenswuerdigkeiten verkaufen und konnte nicht verstehen warum wir "keinen Bock" auf den groessten Staudamm der Welt usw. haben. Chinesen lieben es in riesen Tourie-Gruppen zu reisen.Hierbei ist angesagt: Ein Guide mit einer grossen Fahne in der Hand und die Gruppe mit farbgleichen Muetzen, meistens rot oder gelb. Wenn man dann vor einer Sehenswuerdigkeit steht werden alle ziemlich hektisch und die Fotoapperate klicken in einer Tour. Und auch alles wird geknipst.

Fenghuang (24.4. - 26.4.) - chinesische Touristenhochburg. Fenghuang ist eine kleine Stadt mit einer sehr schoenen Umgebung. Die Hauser hier sind noch im alten Stil. Aber die Touristen draengeln sich hier. Ueberall Essens- und Souvinierstaende und abends werden die funkelnden Lichterketten angemacht und die ganzen Kneipen mit dem im China populaeren Karaoke werden eroeffnet. und von jeder Ecke aus ertoent ein anderes Lied. Ja, wir konnten auch unseren Fotogeschaeft nachgehen. Als Fotomodelle waren wir schon sehr begehrt. Des Oefteren wurden wir gefragt ob wir es zulassen, zusammen oder jeder von uns Einzeln nacheinander sich mit den Leuten knipsen zu lassen. Wollten schon den kleinen Scherz einbauen und fuer ein Foto mit uns zusammen 2 Yuang verlangen. Wussten aber nicht ob dieser Scherz auch bei den Leuten als solcher ankommt.

Yangshuo (27.4.- 28.4.) - naechste (diesmal) europaeische Touristenhochburg. Wir haben uns diesen Ort ausgesucht, da wir im Guidfuehrer ueber die hier herrliche Karst - Landschaft und die Moeglichkeit Kajak zu fahren gelesen haben. Die Landschaft war schon sehr traumhaft, jedoch kajaken konntest du vergessen. Zudem wurdest du als europaeischer Tourist so uebers Ohr gehauen, dies ging garnicht. So reisten wir auch gleich wieder ab... mit uns nicht!!!

Ping Xiang (29.4. - 2.5.) - liegt 16 km von der Chin.- Vietnam. Grenze entfernt. Eigentlich wollten wir die letzten Tage in der Naehe von Vietnam am Meer verbringen. Jedoch waere die Fahrt dorthin auch wieder laenger geworden und nach ueber drei Wochen nur rumreisen wollten wir uns mal so richtig entspannen. Die Stadt ist echt schoen. Die Leute angenehm und uns freundlich gesinnt.
die restliche Zeit sind wir mit den Zuegen oder Busen zu den Orten unterwegs gewesen, bei denen wir auch viel erlebt hatten- und vorallem bei den Busfahrten handeln mussten wie wild!!! aber mit Ruhe und Geduld laesst sich dann auch der Preis auf ueber die Haelfte reduzieren:)

Was faellt uns noch zu China ein:
- China ein Land im Aufbau- ueberall wird gebaut... und (was manchmal auch sehr Schade ist) Altes abgerissen
- ein Land mit einer Super- Kueche.... ok, manche Essgewohnheiten sind schon merkwuerdig wie Huehnerkrallen, Entenschnaebel, Schweinefuesse, Entenhaelse, Hunde (haben wir leider auch gesehen)
- die Menschen sind sehr neugierig und fassen auch alles was man hat sofort an:
1)Wir sitzen auf dem Rassen und schreiben Karten. Zuerst kommt ein Mann zu uns, grinst uns an, setzt sich au uns und bestaunt unsere Karten. Nach zwei Minuten gesellt sich ein Junge mit dazu. Dann sitzen beide bei uns, betrachten unsere Karten, schauen sich auch das Geschriebene an, laecheln uns zu.
2) Wir gehen in ein Internetcaffee. Sebastian bleibt mit unseren Gepaeck drausen. Bei mir um den Computerplatz herum versammeln sich auf einmal aeltere Frauen und schauen ganz interessiert zu, was ich denn da mache. Vor der Tuer bei Sebastian versammeln sich Kinder, Maenner und auch aeltere Frauen. Sie bestaunen unser Gepaeck, fassen es immer wieder an, laecheln Sebastian zu und freuen sich.
- Was sind Taschentuecher? wenn es auch fuer die koerpereigenen schleimigen Sachen die Strasse gibt? So hat zum Bsp. im Zug ein Junge, der zwei Plaetze weiter sass, die ganze Zeit seinen Nasenschleim hochgezogen... dieser sich alle Minuten wiederholende Vorgang ging mir dann irgendwann so auf den Keks, dass ich ihm ein Taschentuch angeboten habe.... er schaute mich nur komisch an und wusste nicht, was er mit dem Taschentuch machen sollte... und gab es mir wieder
- keiner weiss etwas mit Germany anzufangen. wenn Leute uns fragen woher wir kommen und wir antworten darauf "Germany" wissen die meisten nicht, was wir meinen... dafuer kennen sie den Begriff "Berlin"... tja, Deutschland ist halt doch so klein.....
- fantastische Natur: hier ist alles so gruen, Bluetenpracht, unbekannte Pfalnzen, Reisfelder, Berge, Karst-Gegenden, viele Fluesse, idyllisch, einfach unbeschreiblich
- das Leben spielt sich auf der Strasse ab: abends werden auf der Strasse kleine Essensstaende aufgebaut, auf manchen Plaetzen wird Tanzmusik gespielt und die Leute tanzen dazu, in den Parks tollen kleine Kinder herum, Erwachsene machen Dehnungsuebungen, junge Paearchen kuscheln miteinander, es wird gelacht, erzaehlt, diskutiert,....
- Handeln! Handeln! sich nicht bescheissen lassen!! so haben wir in Peking eine angebliche Markensonnenbrille "Orkney" statt fuer den von der Verkaeuferin zuerst genannten Preis von 600 RMB, dann doch noch fuer 25 RMB bekommen. Der Markenname ist dann auch nach zwei Wochen so langsam von der Sonnenbrille abgegangen :)
- die Menschen lachen hier sehr viel, freuen sich ueber die kleinen Dinge
- erstaunt kann man nur ueber die aelteren Leute sein, wie die sich noch dehnen und strecken koennen... wahnsinn!!!

Die grosse chinesische Mauer - unser Osterwochenende







Von Peking aus zur chinesischen Mauer zu gelangen ohne abgezockt zu werden, ist gar nicht so einfach. Wir haetten uns auch einer normalen Reisegruppe anschliessen koennen, aber wir wollten unabhaengig von allem, eigen die Mauer erkunden.
Unsere erste Station bei der chinesischen Mauer war eine Tourie-Hochburg. Man konnte mit zwei verschiedenen Liften rauf fahren und auf Rodelbahnen wieder runter.
Egal! Jedenfalls hatten wir beschlossen einfach so lange auf der Mauer zu laufen, bis wir keine Menschen mehr sehen und hoeren. (das dauert in China echt lange)
Es vergingen einige Stunden mit Auf- und Ab- Gelaufe, tausende Stufen und viel zu viele Leute, die voellig wild mit ihren Kameras durch die Gegend schiessen.
Irgendwann hoerte der restaurierte Mauerbereich auf und schon war es menschenleer.
Die Mauer mit ihren Wachtuermen war jetzt von Baeumen und Strauchern bewachsen und viele Eidechsen huschten ueber die Steine. Genau das Richtige zum Uebernachten, dachten wir.
Nach wieder einigen Stunden(Klettern) hatten wir den idealen Schlafwachturm erreicht. Der hoechste in der Umgebung natuerlich.
Oben drauf schlugen wir unser Lager auf. Ok, Lager ist vielleicht uebertrieben...wir legten unsere Schlafsaecke hin.
Bis dahin ging erst einmal alles gut. Ich hatte von Diebstahl bis Schlangenbisse alle Eventualitaeten in meinem Kopf. Ja...dann kam nach langer Windstille etwas Wind auf,der dann doch mehr wurde. In weiter Entfernung konnte man irgendwann Wetterleuchten erkennen, und schon eine Stunde spaeter stand dieses riesige Gewitter genau ueber uns. Als hoechster Punkt in der ganzen Gegend ein besonderer Genuss. Die Blitze zuckten in einer Frequenz, dass man haette ohne Licht lesen koennen.
Ach so, natuerlich waren wir jetzt im Wachturm, oder das, was von ihm uebrig war. Klingt besser als oben drauf, war aber trotzdem ziemlich nass. Der Wind wehte das Wasser in in die Wachturmruine hinein. Das Ganze dauerte drei Stunden an, weil das Gewitter es nicht ueber die Bergkette schaffte.
Jedenfalls am Morgen danach schien endlich die Sonne (am Vortag herrschte Nebel). Wieder froehlich und guter Dinge setzten wir unseren Abstieg fort.

und immer sehe ich...PETER











.....Hier gibt es so viele Tiere die dir echt zum verwechseln aehnlich sehen.....











Montag, 6. April 2009

Golden Gobi
















nach meinen Impressionen erfolgt nun ein richtiger Tourenbericht:

1.Tag: Wir sind nach dem Fruehstueck vom Hostel Golden Gobi (das Hostel hat die Tour organisiert) in Richtung Sueden losgefahren. Mit uns fuhren noch Steve (aus Kanada) und Mark (aus England) mit. Unser Fahrer hiess Baikhla und unsere Reiseleiterin hiess Khishgee. Wir fuhren mit einem kleinen russischen Gelaendekleinbus (UAS).
Am ersten Tag erhielten wir das erste Mal in einer Jurte (Ger) Lunch. Der traditionelle Tee heisst "suutei tsai" und besteht aus Ziegenilch, gruenem Tee und Salz. Zuerst ist der Tee ein bisschen gewoehnungsbeduerftig, aber man gewoehnt sich langsam an den Geschmack und lernt diesen auch moegen.
Von Strassen kann man schon 40 km von U B (so heisst das hier in kurzer Version) nicht mehr reden. Die Pisten sind meist 4 bis unendlich spurig und wenn unsre Fahre mal gar keine Lust auf Strasse hatte, dann ging es eben ouer feld ein...dabei wird auch wenig Ruecksicht auf Schafe, Kamele, Ziegen usw. genommen. Ein kurzer Schlaf im Auto ist auch nicht moeglich, weil man ohne Scheiss manchmal bis an die Decke fliegt. Der UAS fahrt zwar nur 80kmh schnell, die aber eben auch locker im Gelaende. Wir sahen uns die Ruinen eines alten buddhistischen Klosters (Baya Gazarin Uul) an, gingen ueber einen zugefrorenen See und hielten bei einen alten Scharmanenplatz an.
Den ersten Abend verbrachten wir bei einer mongolischen Familie in einer Jurte. Die ganze Familie zog in eine Jurte um und wir bekamen die zweite. Manche Familie haben auch Jurten fuer Touristen und Gaeste.
Der erste Abend war schon sehr umwerfend. Ueberall Schafs- und Ziegenbabys, die man auf den Arm nehmen konnte und geheizt wurde mit Ziegenshit. Leider verfliegt aber das total fantastische Gefuehl vom ersten Mal erleben und an den naechsten Tagen wurde Vieles so alltaeglich/normal.

2.Tag: erstes Ziel war eine groessere Stadt Mandalgov, wo wir erst einmal etwas einkaufen konnten. Tip: immer eine groessere Packung Babytuecher bei solchen Reisen dabei haben! dann ist alles easy! Lunch hielten wir auf einem Berg (Baikhla ist bis hoch auf den Gipfel gefahren). Wir sahen uns Ulaan Suvraga an- sieht ein bisschen so aus wie die Canyons-
und abends schliefen wir wieder bei einer Familie (hatten aber diesmal eine extra Jurte). Wir hatten auch viel Spass mit den Kindern. Die waren so neugierig und hielten uns beim Ballspielen auf Trapp.

3.Tag: hielten in der Stadt Dalanzadgad an (und konnten das erste Mal und auch das letzte Mal eine richtige Dusche nehmen:). Wir uebernachteten diesmal nicht bei einer Familie, sondern vor dem Eingang des Nationalparks "Gurvan Saikhan".

4.TAg: Wir fuhren zu den "drei schoenen Bergen" "Gurvan Saikhan Nuruu" und liefen ein Stueck auf dem zugefrorenen Fluss "Yol canyon" entlang. Dieser Fluss liegt im zweiten Tal der drei Berge und ist fast das ganze Jahr zugefroren. Am Nachmittag erreichten wir Khonyorghin Els, die grossen Sandduenen der Mongolei (300 m hoch/ 12 km weit/ 100 km lang). Sie heissen auch singende Sandduenen "duut mankhan", denn wenn du die Sandduenen runterrennst, dann faengt es unter dir an zu vibrieren und es erfolgt ein Geraeusch wie bei einem Flugzeugmotor. Wir haben dies ausprobiert und das Gefuehl , wenn es unter deinen Fuessen vibriert ist sagenhaft.
Hier blieben wir auch zwei Tage bei einer Familie.

5.Tag. Kamelreiten war angesagt. Langsam, langsam ritten wir zu den Sandduenen. Steffi hatte das groesste Kamel. Sebastian hatte dafuer von uns Vieren das kleinste und stoerrigste Kamel (warum das wohl so war?).
Nachmittags stiegen wir dann auf eine 200m hohe Sandduene.

6.Tag: Fahrt zu den "Flamming Cliffs" / den sogenannten roten Bergen. Hier wurden viele Dinosaurierskelette und -eier gefunden. Es war umwerfend auf diesen Felsen herumzuklettern.

7.Tag: Das erste Mal "aaruul" gegessen (wird aus Ziegenmilch gemacht- sind harte Stuecke, die wie saurer Joghurt mit starken Ziegenmilcharoma schmecken). Wir besuchten eine Tempelstadt "Ongiin Khiid", die 1937 von den Russen, bei der grossen Zerstoeungswelle von buddhistischen Kloestern, auch mit zerstoert wurde.
Abends schliefen wir bei einer Familie, die in einer Gegend wohnte, die der Gegend der niedrigen Tatra ein bisschen glich.

8.Tag: Fahrt zu dem Wasserfall "Orkhon Khuerkhree".
Es ist fantastisches Gefuehl in einem Lavawald zu stehen. D.h., Der Boden besteht aus massiven Lavagestein und auf diesen Boden sind unglaubliche Baeume gewachsen.

9.Tag: Pferdereiten war angesagt. Am Vormittag war das sogenannte Einreiten. Da Steffi noch nie richtig geritten ist, wurde ihr Pferd von unserem Fuehrer an die Leine genommen. Am Nachmittag ging es dann richtig zu dem Wasserfall. Und es wurde auch schneller geritten. Steffi durfte dann auch frei reiten. Ergebnis dieses Reitausfluges: Steffi bekam einen richtig schoenen blauen Po und wir lagen 21.30 Uhr fix und fertig auf unseren Betten.

10. Tag: Besuch der alten Hauptstadt "Kharkhorin". Die Stadt ist sehr haesslich. Im 12.Jhr. war Kharkhorin eine der wichtigsten und schoensten Staedte der Welt (ein Mann in dieser Zeit sagte: " Kharkhorin" ist nur ein Jahr von iherer Schoenheit von Rom entfernt"). Sie wurde aber im Laufe der Geschichte 2x komplett zerstoert. Im 20 Jhr. wurde nach sowjetischem Vorbild in dieser Gegend eine neue Stadt aufgebaut und das ist heute Kharkhorin. Am Rande der Stadt schliefen wir in einer Touristen-Jurte-Anlage.

11. Tag: zwei Stunden von Kharkhorin entfernt war unser letzter Aufenthalt und eines der schoensten Landschaftsecken, die wir gesehen haben. Wir schliefen bei einer Familie, die in einer Gegend mit unglaublichen Sandsteinfelsen wohnte. Die Sandsteinfelsen hatten unglaubliche Formen entwickelt.

12. Tag: am Nachmittag machten wir nocheinmal einen Abstecher zum Nationalpark "Khustai Nuruu" und sahen viel Wild, Murmeltiere und wilde Pferde. Ja, dann kamen wir wieder in die Stadt Ulan Bator und waren ziemlich down, dass die Fahrt so schnell vorbei ging!


In den 12 Tagen sahen wir viel Neues, lernten das Knochenspiel kennen (haben wir uns auch gleich gekauft), lernten das Leben der Leute kennen, lernten neue Kartenspiele, assen mongolische Gerichte, sahen wilde Pferde, Jacks, usw.. Es ist so schwer alles aufzuschreiben... auf jeden Fall ist die Mongolei ein sehr schoenes Land mit vielen freundlichen Menschen... es ist eine Reise wert!!!

Samstag, 4. April 2009

Countryside - Impressionen















Nun sind wir schon drei Tage wieder in Ulan Bator und vermissen immer noch die unbeschreibliche Weite der Gobi. Deshalb muss das jetzt hier sein. Ich wollte eigentlich anfangen ueber unsere Tour zu berichten. Aber in meinem Kopf haben sich diese Bilder/ Szenen wieder abgespielt, die ich einfach aufschreiben musste.

Gemischte Herden mit Schafen und Ziegen grasen auf dem noch gelben Grasstoppeln. Die Farben der Steppe im Sonnenlicht gleichen den Pastelfarben. Die Berge leuchten rot, darunter die Grassteppe mit ihren gelben und hellgruenen Toenen. Zwischen den gelb- gruenen Toenen springen blaeuliche Farbtupfer hervor, die von den dort liegenden groesseren Steinen verursacht werden. In der Ferne verschwimmen die Berge wie bei einer Fata Morgana. Der Himmel so blau und ohne Wolken.

Wir sitzen in unserem Kleinbus. Der Weg ist stolprig und wir huepfen auf unseren Sitzen hin und her. Von vorn ertoent mongolische Musik. Baikhla, unser Fahrer, singt mit viel Begeisterung mit.
Wir sehen Maenner auf Pferden, Kamelen oder auf Motorraedern, die ihre Herde bewachen. Sie winken uns zu.

Wir sitzen auf einer Anhoehe, da kommt ein Mann mit einem Kamel angeritten. Der Reiter steigt von seinem Kamel ab und kniet sich hin. Er beobachtet die Umgebung durch ein kleines Fernrohr. Er sucht seine Pferdeherde, die hier irgendwo grasen muss. Wir stehen daneben, alles ist so normal als ob wir dazugehoeren.

Die Sonne geht langsam unter. Ich stehe auf einem Felsen und hoere den Voegeln zu, die zwitschernd vor meinen Augen umherfliegen. Da ist eine Kohlmeise. Sie huepft von einem Ast zum anderen. Ueber den Gipfel des Berges gleiten kreisend zwei Adler durch die Luefte. Die Sonne geht langsam hinter der Bergkuppe unter. Der Schatten im Tal breitet sich rasch aus. Die Ziegenherde, die im dortigen Tal grast, faengt an sich zu bewegen und ich hoere den Ziegenhirten auf sein Pferd, wie er mit bestimmten Lauten die Herde vorantreibt. Alles scheint so friedlich. Keine Strassen, keine Autos, keine Haeuser. Nur die Herde, der Hirte, die Voegel, der Felsen und ich.

Ich liege auf dem roetlichen Sand der "Flamming Cliffs". Ich habe meine Augen geschlossen und die Sonnte waermt mich. Irgendetwas ist so unheimlich. Ich frag mich die ganze Zeit "Was?" Dann horche ich und horche. Nichts, garnichts.... Stille!! Kein Autogeraeusche, keine lauten Absatzgeraeusche von den Damenschuhen auf dem Asphalt, keine Stimmen. Ich fange an diese Stille zu geniesen. Da ein kleiner Knacks und dann hoere ich Schritte , die langsam auf mich zukommen. Ich oeffne meine Augen. Sebastian lacht mich an und ich laechle zurueck.

Es ist nachts. In unserer Jurte ist es noch schoen warm. Die Blase drueckt und du bist gezwungen aus dem kuschligen Schlafsack herauszukriechen. Mmh, Hose an oder nicht?.... Ach nein, es geht doch ganz schnell. So wird nur schnell in die Schuhe reingehuepft, die Jacke uebergezogen und die Tuer aufgemacht. Huch ist das kalt und dunkel. Dann wandert aber der Blick hoch zum Himmel und du stehst da, der Sternenhimmel so leuchtend und klar und du fuehlst dich wie das kleine Maedel aus dem Maerchen "Der Sternentaler". Du stehst frierend allein in der Dunkelheit mit nackigem Bein und fast nur mit einer Jacke begleitet da. Den Blick staunend zum Sternenhimmel gerichtet und du denkst, die Sterne fallen gleich auf einen herunter.