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Donnerstag, 26. August 2010

Salar de Uyuni - Thunpa wir kommen

Bild1: Festzug zum Bolivientag am 6.8.

Am 6.8. ist in Bolivien feiern angesagt und dazu gibt es festliche Umzuege, die auch schon ein paar Tage vorher beginnen... so konnten wir bei unserem Warten in Challapata (war genau am 6.8.) ein bisschen das dort stattfindende Stadtfest geniessen. Die Maenner sassen an den Biertischen, die schoen nebeneinander auf einer Seite des Marktplatzes aufgestellt waren. Auf der anderen Seite wahnsinnig lecker aussehende Essensstaende. Leider gab es fuer die Leute keine oeffentlichen Toiletten. So wurde eine Nebenstrasse dazu erklärt. Und so war diese markiert durch eine durchgehend nasse Hauswand und einen absolut nassen Boden. Vom Geruch garnicht zu sprechen...

Bild2: ein "Opferstand" in Oruro... gibt es aber ueberall... dort kann man alle benoetigten Dinge fuer eine Opferagbe kaufen... getrocknete Alpaababys sind anscheinend sehr beliebt... aber auch kleine , aus Wachs bestehende, "Suessigkeitsteller"... manchmal dann auch mit einem kirchlichen Bild verziert... wie schon einmal erwaehnt...
Bild3: am Salar de Uyuni... bei uns so klein... hier ganz gross
Bild4: auf dem salar... im Hintergrund der Thunupa
Bild5: mal wieder ein Springbild auf dem Salar

Salar de Uyuni - Thunpa wir kommen

Bild 1: ein kleines Doerfchen am Salar de Uyuni- sandig, staubig, viele Haeuserruinen....

Die Zeit vom 6.8. - 10.8. Widmeten wir uns dem Salar de Uyuni., dem groessten Salzsee der Erde mit 10.000 km2.
Unser grosses Ziel einen etwas höheren 6000ender zu besteigen war nun erreicht. Die anderen höheren wie den Sajamar oder den Ojo de Salado sind zu dieser Jahreszeit sehr schlecht zu besteigen… (aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben… J)
So sollte dieser Ausflug noch einmal ein zweier Naturding für uns werden. D.h., ohne Gruppen- und Agenturzwang. So stand einfach nur fest: wir wollen zum nördlich gelegenen Ufer des Salars und den Salzseebesuch mit der Besteigung des Vulkans Thunupa (5432m) verbinden. Der Thunupa ist dahingehend faszinierend, dass seine ganze Südflanke weggesprengt ist und ein tiefen Krater zurück blieb. Am Rande des Kraters sind hohe Lavatuerme zurückgeblieben, die wie Saeulen in die Höhe ragen. Manche sind feuerrot andere schneeweiss und wieder andere schwefelgelb. Alles in allem also ziemlich bunt. Um den Vulkan herum befinden sich kleine Dörfer. So hofften wir auf Strassen, Busse und Transport. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ging dieser Wunsch in Erfüllung. Im Gepäck noch eine Karte, die zwar etwas ungenau war, aber eben ne Karte, konnte los gehen. Nur ein Problem bestand, nämlich die derzeitig immer wieder auftretenden Streiks und somit lang anhaltende Strassenblockierungen in dieser Gegend. Nun gut, wir wollten aber dahin und dachten uns “ Fahren wir eben stückchenweise und irgendwelche Minibuse wie gesagt, fahren bestimmt.“ So verliesen wir nun endgültig La Paz mit dem Ziel Salida de Garcia Mendoza, ein kleines Städtchen am Salar de Uyuni und nahe des Vulkans Thunupa. Von dort aus wollten wir den Thunupa und das nördliche Ufer des Salars erkunden.
Bild3: unsere Wanderung zum Dorf Jirira

(Tag 1 - Fahrt nach Oruro) Die erste Nacht verbrachten wir in Oruro - ca. drei Stunden Busfahrt von La Paz entfernt. Oruro ist eine doch sehr nette kleine Stadt mit einen sehr gut ausbauten Strassenmarkt, wo man schon mal einen Tag schön mitten in dieser bunten Welt sich tummeln kann. Leider drängte die Zeit und wir konnten nur ne Nacht in diesem bunten Städtchen verbringen. (Tag2- Wohin der Bus uns auch bringt) So stiegen wir in den nächst besten Bus Richtung Salida de Garcia Mendoza, nach Challapata. Es fuhr zwar auch direkt ein Bus nach Salida, aber erst am Abend. So sagte unser Vorwärtsdrang zu uns: “Besser zu nächsten Stadt zu fahren,, denn von dort fahren dann bestimmt mehrere Buse nach Salida und so sind wir schneller!“… Denkste!… Nach drei Stunden warten… gesellte sich zu unserer Geduld ein Präfix - Un- dazu. Zum schluss sassen wir dann doch im Bus der von oruro kam und direkt nach Salida fuhr… ja, wenn man es zu eilig hat.
So standen wir im eiskalten Dunkel nach 22 Uhr auf den Marktplatz von Salida de Garcia Mendoza. Die dortige Herberge machte trotz lautem Klopfen und Steinwerfen auf das beleuchtete Fenster nicht auf. Ein Glück gab es noch ein Hostel am Rande des Dorfes.
Am darauf folgenden Tag wollten wir dann mit einem Bus auf nach Jirira machen, der Ort, der laut unsere Karte Nahe am Vulkan liegt. (Tag3- 25km Lauf durch die Salzwueste)Ja, kein Bus in Sichtweite, also hieß unser Transportmittel Fuesse… “Wird ja nicht so weit weg sein.” Aus ein paar Stunden Lauf wurde dann ein 1 ½ er Tagesmarsch. (Ja, wenn man nur eine sehr ungenaue Karte hat)… Es hielten sogar Autos an, die doch in groesseren Abständen uns überholten. Aber wir dachten: “Ach, wenn wir schon einmal losgelaufen sind, dann beenden wir auch diese “kleine” Wanderung“. Wir fanden auch eine sehr schöne Campingstelle. Zwar fast neben dem Autopfad (ne asphaltierte Strasse gibt es in dieser Gegend nicht, so geht es durch Sand, über Stein und dem Ufer des Salars), so, dass die vorbeikommenden Autos, vor allem Agenturautos mit Touristen uns dauernd hupend zuwinkten… war glaube ich schon eine ungewohnte Raststelle.

Bild3: der salar, ich und die Vica-Klasche

Am nächsten Tag (Tag4- Wo bitte gehts zum Vulkan) im verschlafenen Dorf Jirira angekommen, war es denn noch schwieriger eine Lebensmittelkaufmoeglichkeit zu finden. Doch dann konnten wir uns mit Waffeln, Plätzchen und Schokolade eindecken… mehr gab es auch nicht zu kaufen. Und man bemerke, Brause ist billiger als Wasser… wenn man überhaupt Wasser kaufen kann… aber dafür gibt es ja auch den Dorfbrunnen.
Naja, nach einer kleinen Mittagpause ging es dann auf weiter zu dem sichtbaren Vulkan Thunupa. Den absolut richtigen Weg wussten wir zwar nicht, so schlugen wir einen Pfad ein, der vor dem Dorf Richtung des Vulkans abzweigte. Ein Glück trafen wir dann auch eine Gruppe, die uns bestätigte, dass der Pfad erst einmal zu dem bestimmten Aussichtspnkt führt, den wir auch schon von google-earth her kannten. Von dort wollten wir dann die beste Möglichkeit ausmachen auf den Kraterrand der Nordseite zu kommen.
Aber erst einmal hatten wir am Abend von unserer, am Wegrand aufgeschlagenen, Campingstelle aus, einen total riesigen Ausblick auf den Salar de Uyuni. Es ist absolut irre bei solch einem Naturschauspiel mit dem Essenstopf auf einen Stein zu sitzen und diese ganze Atmosphäre zu genießen… der schneeweise Salar… im Hintergrund der Thunupa… der rötlich erst einmal durch die untergehende Sonne gefärbt wird… und dann seine Schatten auf den Salar wirft… der immer groesser und mächtiger wird… dann die unbeschreibliche Stille dazu…
Und an diesen Abend entdeckten wir, dass es hier doch einige gefährlichere Tierchen gibt… den Skorpion in Kleinformat… mmh, besser immer das Zelt verschlossen halten… und niemals mal schnell unter einen Stein fassen…

Bild4: auf dem Kraterrand- Thunupa

Am nächsten Morgen (Tag5- Thunupabesteigung) ging es dann zum Aussichtspunkt. Vor dem Aussichtspunkt teilt sich noch einmal der Pfad… ja, hätten wir den anderen Pfad gewählt, dann wären wir genau zu dem Wanderpfad hoch zum Kraterrand gekommen… so schlugen wir uns über mehrere kleinere Erhebungen… bergab und bergauf über lockeres Gestein… aber dann standen wir am Nordhang… und los ging es… Wir genossen die Zweisamkeit beim Wandern und plötzlich kamen ca. 15 Leute mit Stöcken den Vulkan im Laufschritt runter… nun ja, doch nicht allein! Die Aussicht auf die weggesprengte Südflanke war von oben total atemberaubend… die Gesteinsfarben von rot- gelb-weiß… und im Hintergrund der weiß leuchtende Salar…
Abends im halbdunkeln kamen wir wieder Dorf unten an… ein Glück war unsere Supermarket -Frau da und so konnten wir ne Cola und ne Brause uns holen… wandern macht einen suessen Zahn! Die Nacht verbrachten wir dann in einem ausgetrockneten sandigen Flussbett, nahe des Dorfes - eine sehr bequeme Stelle, aber ich glaube die staubigste, die wir je hatten.
(Tag6- Abschied vom Salar) Bevor wir uns wieder , diesmal mit einem Auto, nach Salida aufmachten, ging es noch mal zum Salzsee. Schließlich muss man wenigstens ein bisschen darüber gegangen sein… und ihn nicht immer nur von oben bewundern!
Ja, und nach einem schönen Nachmittag auf dem Dorfplatz von Salida, waren wir dann abends tatsächlich wieder in Oruro angelangt.

Bild5: Thunupa und im Hintergrund der Salar


Freitag, 13. August 2010

Illimani - Vamos al la playa - 31.7. - 2.8.












Der Potosi war geschafft… mit einigen Opfern zwar aber geschafft. Zu meinen körperlichen Opfern zählen ein halb angeschlagenes Immunsystem und eine ruinierte Darmflora mit Blähbauch . Egal die nächste Bergbesteigung stand auf dem Programm. Eine radikale Knoblauchkur sollte die Gesundheitsprobleme lösen. Na ja, soweit so gut und viel hilft bekanntlich viel…. Die Chefin des Hostels fragte uns nach einem Tag sehr freundlich, ob sie in unserem Zimmer ein Räucherstäbchen rein stellen dürfte. Sie hat nicht gesagt warum… der Knoblauchgestank aus allen Poren könnte aber ein Grund sein.
Drei Ausruhtage waren vorbei und es konnte los gehen. Der Illimani ist sozusagen der “Riese” der Gegend. Während alle anderen Berge der Cordillera Real in einer Kette hintereinander angeordnet sind, steht der Illimani mit seinen 6438m allein über allen. Selbst aus dem Zentrum von La Paz, welches in einem Talkessel liegt, ist er gut zu sehen. Alle drei Gipfel sind komplett mit Eis und Schnee bedeckt.Unser Trip sollte 4 Tage (31.7 - 2.8.) in Anspruch nehmen. Am ersten Tag ging es mit einem Kleinbus zu dem kleinen Dörfchen Payana, wo wir nach 4 Stunden Fahrt erst einmal Lunch bekamen. Dann zu Fuß rauf ins erste Basislager auf 4230m. Ein easy way durch idyllische Bergwiesen und Flüsschen mit Schafen, Eseln und Alpakas. Gegen Abend wurde der Mutter Erde ein Opfer gebracht,. Nee, kein Mensch… sondern ein “Suessigkeitsteller”, den es in La Paz an vielen “Opfergabenbuden” zu kaufen gibt. Der wurde aber nicht gegessen sondern mit Alkohol und Cocablaettern zusammen verbrand… hoch leben die christlichen Braeuche! Na ja, ich hoffte das der Berg nun etwas besänftigt sein würde und schlief relativ gut für die Hoehenmeter.
Am nächsten
Am nächsten Morgen war das Bächlein über seine Ufer gegangen und hatte sich über die Ganze Wiese verteilt. Nicht weil er mehr Wasser hatte, sondern weil das fließende Wasser sich immer neue Wege über die das gefrorene Eis suchen musste. So wurde aus einer Wasserader zwanzig.
Nach dem Frühstück tauchten aus Pinaya einige Männer und Frauen auf. Für uns ein sehr komisches Gefühl, denn es waren unsere Träger, die unsere Ausrüstung und Gepäck ins High Camp schleppten. Die Travel Agency hatte gesagt, dass der Aufstieg mit Gepäck zu gefährlich wäre. “Any way” … Träger zu haben ist sehr gewoehnungsbeduerftig.
Nach 5 Stunden waren wir d.h. Steff, Birgit und Adrian (Oesis) , Thomas (Fr), unser zwei Guides und alle Träger unversehrt im High Camp auf 5550m angekommen. Dabei wurde sehr viel über Fels geklettert, schon gefährlich aber eigentlich auch ohne Träger machbar. Nur eben nicht stolpern oder rutschen.
Das High Camp liegt direkt zwischen zwei Gletscherzungen, am Übergang zum ewigen Eis. Mit einem Radius von zehn Metern gerade Platz für ein paar Zelte. Wegen der runden Form und der Abgelegenheit auch “Condornest” genannt. Die Kreuze am Berg ließen meinen Respekt vor dem Illimani erneut wachsen, zumal wir nach immer noch nicht den Weg sahen, der zur Spitze führen konnte… gerade das letzte Stück sah ein bisschen steil aus.
Egal … von den 6 möglichen Stunden Schlaf bis zum Aufstieg, sollte ich mal wieder nur eine bekommen… in der Höhe kann man einfach nicht pennen. Kaum eingeschlafen wird man durch sein eigenes tiefes Einatmen wieder wach. Ganz komisches Gefühl.
Mit Steigeisen, Eispickel, Helm und gut warm angezogen ging es gegen zwei Uhr nachts los. Keine Ahnung wie kalt es letztendlich war, aber trotz zwei dicker Fausthandschuhe übereinander waren die Hände nie richtig warm.
Ist schon echt komisch im Dunkeln so einen Gletscher hoch zu laufen. Ein lautes Poltern und Grollen und etwa 500m von uns entfernt ging eine Lawine aus Schnee und Eis krachend den Berg hinunter. Ach so, das ist hier normal ….nicht schlimm … na dann ist gut… kann bei uns nicht passieren? … Nein! … Ok, vertraue deinem Guide
Lange Rede, kurze Sinn … nach 7 Stunden Aufstieg erreichten wir den Gipfel… trotz Fluchens und zeitweiliger Eishände. Anteil an unseren Gipfelerfolg hat neben uns auch unser Guide Carlos, der von sich selbst sagt, dass er alles dafür tut die Leute nach oben zu bringen, weil es sein Job ist und er ihn sonst nicht gut macht. Das hat er uns eindrucksvoll bewiesen. Das schon erwähnte steile Stück hatte eine Länge von 500m und dabei wurden 300 Hoehenmeter überwunden. Oder man kann sagen: über 50 Grad hoch ging dies über endlose Serpentinen. Nach 20min Gang, gerade 50m höher. Für Bergbesteigerer mit Gletschererfahrung war der Weg kuerzer… da ging es rapide hoch… ohne Serpentinenumweg
Runter gingen wir den direkten Weg… “Nur nicht abrutschen“ noch kurz gedacht… und da kam Steffi auch schon angeflogen. Aber alles war gut, da Carlos perfekt gesichert hatte.
Der Weg nach unten war für mich um einiges schwieriger als der rauf. Das Ziel ist erreicht, die Motivation ist weg sowie die Kraft auch. Man taumelt geradezu lustlos auf dem Eis herum. Für mich war erst am nächsten Tag das Bewusstsein wirklich da, dies geschafft zu haben.
Wir stiegen am gleichen Tag bis runter nach Pinaya runter. Nach 16 Stunden auf dem Beinen erwartete uns dort ein Schaf… Maeh… geschlachtet und zubereitet nach traditioneller Art - heißer Stein-. Echt lecker. Hatten wir beim Bauern Zwei Tage vorher bestellt.
Am nächsten Morgen gab es Frühstück wie erwartet. “Ob wir bis zum Lunch noch hier bleiben wollen?” hatten die Guides uns gefragt… warum auch immer?
Dann bekam jeder erst mal ein Bier in die Hand gedrückt - “Für den Gipfel”. Und noch eins und noch eins….
Lunch viel somit aus. Der arme Freddy, unser Koch, hätte auch nicht mehr kochen können…. Aber Hee, drei Bier sind doch auch en Schnitzel.

noch schnell Bildererklaerung:
Bild1: Gruppenbild nach der Gipfelbesteigung mit unserem guide Carlos
Bild2: Steffi und die Alpakas
Bild3: das erste Basislager
Bild4: eine kleine Truppe marschiert an unseren Lager vorbei
Bild5: Condornest - Hochlager
Bild6: geschafft- wir mit unserem Guide Carlos auf dem Gipfel - was man sagen muss: eigentlich war der andere Guide fuer uns eingeteilt... aber die Guides haben gewechselt... da in der Nacht wir aber alle eingemummelt waren, erkannte Steffi Carlos nicht und dachte bis auf dem Gipfel, dass es Andre, der andere Guide ist. Und das, obwohl Carlos Steffi seine Brust anbot, damit sie ihre Haende waermen kann. Steffi hatte naemlich vor dem Gipfel doch nochmal schmerzlich-eiskalte Haende bekommen.
Bild7: der Gipfelkamm
Bild8: nochmal Steffi auf den Gipgel
Bild9: der letzte Morgen im Dorf Payana - "Guten Morgen" begruesst von einen der Hunde, die um unser lager schlichen
Bil10: der Gipfelanstoss

Donnerstag, 29. Juli 2010

Bolivien- Huayana Potosi 6088m oder lerne leiden ohne zu stoehnen

Bild1- unsere LKW-Fahrt nach Ventilla/ Beginn des Takesi Trails - zwei Polizeikontrollen, wo ein Glueck nur der fahrer abgezogt wurde- denn unsere Paesse waren sicher in unserem Hostel untergebracht

Bild2- eines der vielen Alpacas, die runderum um unsere Schlafstelle grasten
Für unsere Reise durch Bolivien waren Berge angesagt - soviel stand fest-. In Bolivien stellten wir schnell fest, dass dieses Mal nur eine Tour mit Guide in Frage kommt. Die Cordillera, ein Andengebirgszug, der sich östlich von La Paz von Nord nach Süd erstreckt, ist von Gletschern geradezu komplett bedeckt. Gletscher, die um Etliches groesser und massiver sind als das was wir in Neuseeland zu Gesicht bekamen. Und mit Gletscherbesteigung hatten wir bis dahin noch keine Erfahrungen machen können. Nach Misti in Peru stand fuer uns fest, dass wir jetzt die 6000er Marke ankratzen wollten. Der Berg Huayna Potosi (der sogenannte Hausberg von La Paz) schien dafür genau der Richtige zu sein. Mit 6088m nicht zu hoch und über 6000. Also schnell in einer der Travel-Agency alles für dieses Vorhaben klar gemacht. In vier Tagen sollte es los gehen. Der Schwindel und die Luftnot auf dem Misti hatten uns gelehrt, die Sache etwas mit System und Training anzugehen und auf gar keinen Fall zu unterschätzen. Höhenadaptation sollte das Motto der nächsten Tage sein.
Takesi Trail (21.7. - 24.7.) Hierzu schien der Takesi Trail, eine alte Inka Andenstrasse, die in 4600m Höhe, die Cordillera überquert, perfekt geeignet. Der Trail führt eigentlich von 3600m über 4600m runter auf 2000m und endet im Dschungel. Ersten wegen der Höhe und zweitens wir nicht so die Dschungellaune hatten., begnuegten wir uns mit dem ersten Teil des Trails.Da wir die Zeitumstellung von einer Stunde zwischen Peru und Bolivien natürlich mal wieder nicht auf unsere Zeitmesser übertrugen, verpassten wir den einzigen Bus (laut Busbahnauskunft) nach Ventilla, wo die Reise beginnen sollte. Letztlich war die Anreise zum Treck kaum zu übertreffen, da wir auf einer Ladefläche eines LKWs zusammen mit 25 bolivianischen Leuten aus den umliegenden Dörfern unser Ziel doch noch erreichten. Auf 4200m Höhe stellten wir nach vier Stunden Wanderung unser Zelt auf. Nachdem die Sonne untergegangen war stellten wir fest, dass neben der Höhenanpassung auch die Temperaturanpassung notwendig war. Egal! Schlafsack und Zelt hielten uns warm. Am morgen waren sämtliche Quellen und Bächleins zugefroren und eine Herde Alpacas betrachtete unser Zelt misstrauisch vom weiten. Am Tage machten wir eine Wanderung zum Pass auf 4600m und von dort auf umliegenden Hoehenzuege. Die 5000ender kamen langsam wieder näher. Am darauf folgenden Tag bestiegen wir den Cerro Negra und hatten das Ziel von 5000m erreicht. Ohne Luftnot, Höhenkopfschmerzen, Schwindel und Erbrechen ging es zurück Richtung nach La Paz….. Perfekt! …bis Steffi dann doch wieder Ko… musste, nicht die Höhe wars, sondern der Käse. Steffs Bauchproblem zogen sich noch zwei Tage, bis ins Basislager des Huayna Potosi auf 4600m hin.
Bild3- Takesi Trail - alter Inkaweg



Bild4- unsere Schlafstelle... wo uns auch Hunde besuchten, denen es wohl zu langweilig war auf ihre Schafe und Alpacas aufzupassen... und am zweiten Abend kamen dann auch ein paar Kuehe und wollten anscheinend in ihre normale Nachtunterkunft, die aber von uns schon besetzt war... so gab die leitende Kuh ein muerrisches Muhen von sich.... Steffi darauf- "Macht die Kuh uns jetzt an?"

Huayana Potosi (25.7. - 27.7) Das Basislager erreichten wir mit dem Tourbus und vier anderen Leuten, die das gleiche Ziel hatten. Nach Lunch und ein bisschen Mittagsruh, ging es zum nahegelegenen Gletscher, wo wir das erste mal mit Eispickel und dem anderen Equipment fuers Eissteigen bekannt gemacht wurden. Am nächsten Tag sollte der Anstieg ins Hoehencamp 5150m beginnen. Im Basislager wurden uns klar, dass wir nicht die einzigen waren, die den 6000ender erklimmen wollten. Etwa 30 andere Touris schliefen mit uns im Lager. Egal der nächste Morgen war Perfekt, vor allem weil Steffs Bauch endlich nach einer Nacht mit sehr viel Toilettengang, Ruhe gab… der Gestank nach faulem Ei war auch kaum mehr zu ertragen. Der Weg auf 5150m war leicht und ging ohne Probleme. Deshalb setzten wir gleich noch einen kleinen Akklimatisierungsspaziergang dran und erreichten rund 5300m. Nach dem Abendessen ging es in den Schlafsack, denn ein Uhr nachts sollte der Aufstieg zum Gipfel beginnen.Bis dahin alles Perfekt. Gegen 20 Uhr musste ich zum ersten Mal aufstoßen …Faules Ei… herzlichen Glückwunsch!Und somit dann Wohl doch kein so perfekter Aufstieg. Egal manchmal muss man eben “die Arschbacken zusammen pressen” oder auf 5800m den Durchfall nur 5m weg vom mit Menschen vollgestopften Aufstieg auf den Gletscher Krachen lassen. Mit Bauchschmerzen und der bohrenden Frage im Kopf, warum der Mensch sich so etwas antut, erreichten wir nach 5,5 Stunden den Gipfel. Die Frage nach dem “Warum?” war vergessen. “Lerne Leiden ohne zu Stöhnen” stand irgendwo an der Wand im High Camp geschrieben. Leiden tut man von alleine und Stöhnen geht sowieso nicht, da jeder Laut zuviel Luft kostet….. Trotzdem es war Geil und ich würde es jeder Zeit wieder machen… nur bitt ohne Durchfall
Bild5- einen Blick ueber den Huayana Potosi

Bild6- Sebastian bei der Gletscherwandbesteigung

Bild7- Steffi bei der Gletscherwandbesteigung... ist garnicht so leicht... ich habe immer nie die Eispickel aus dem Eis bekommen... aber dennoch geschafft :)


Bild8- juhu... bis zum Hochlager haben wir es geschafft... Kraft fuer Spruenge blieb noch :)

Bild9- bei unserem kleinen Nachmittagsspaziergang im Hochlager... da kam ein bisschen nebel auf, der sich innerhalb von drei Minuten wieder verzog....

Bild10- auf der Spitze mit unserem Guide Felix und Chris, die mit uns den Berg erklommen hat - Es ist schon krass, wenn man den Gipfel erreicht... und uebe den Wolken die Sonne aufgeht und hinter einem (auf der anderen Seite des Gipfels) der Mond noch hoch am Himmel steht und der Berg seinen langen Schatten auf die Landschaft auswirft...

Peru - unsere Reiseroute (1.7. - 17.7.)

Bild1- Marktverkauf in Puno - Peru ist das Land der Kartoffeln - ueber 500 Kartoffelarten gibt es....

Also um in chronologischer Reihenfolge zu bleiben - noch einmal unsere Reiseroute von Peru:
Nach San Pedro/ Chile sind wir mit einem kleinen Zwischenstopp in Calama, bei dem wir die Brille abgeholt haben, weiter Richtung Peru gefahren, nach Arica. Eigentlich wollten wir evtl. noch zu dem nahe gelegenen Nationalpark fahren, aber da wir gleich eine Anschlussfahrt nach Puno (Titicacasee)/ Peru bekamen (zwar ein bisschen überteuert - aber im Halbschlaf früh um 6 Uhr, stimmt man schon einmal dafür), strandeten wir am 1.7 abends in Puno (1.7. - 6.7.).

Bild2- eigentlich aufgenommen in Cuzco... aber sieht man ueberall... aeltere Frauen mit traditioneller Kleidung... die einen nur bis zur Brust gehen... so habe ich mir eine Unterhose, die die aelteren frauen immer tragen, gekauft... da es hier nachts ziemlich kalt wird... ja, die Unterhose ist schoen warm... reicht mir aber nur bis zu den Schenkeln... und das war schon die groesste Groesse, die ich bekommen konnte!

Bild3- unser erstes Mittagessen in Puno auf den Markt- ja, wenn spanisch wirklich fuer uns spanisch klingt... so bestellten wir zwei Suppen... was fuer ne Art Suppe konnten wir nicht ausmachen und so bestellten wir mal ausversehen eine Suppe mit capeza (Kopf)... ein Glueck war diese Suppe Sebastians zuteil... ich haette davon ueberhaupt nichts anruehren koennen... und Sebastian hat zum ersten Mal in seinem Leben Hirn gegessen


Bild4- Ueberblick ueber Puno - Condorstatur

Chile und Peru wirkten gleich so unterschiedlich auf uns. Während Chile sehr südlich-europäisch wirkt, hat man beim Ankommen in Peru das Gefühl: “Ja, man ist außerhalb von Europa…”.
Peru verkoerpert schon vielmehr das suedamerikanische Bild, was einen so vorschwebt, wenn man an diesen Kontinenten denkt. Dieses nicht-europaeische Gefuehl gab uns auch gleich die Busfahrt nach Puno, die uns doch sehr an die chaotischen asiatischen Busfahrten erinnerte.
Die Leute sind hier wie in Asien sehr stress-resistent. Wenn alle durcheinander sprechen, es eng wird usw., wird dies mit einer gandenlosen Nichtbeachtung entgegengenommen.
Leider verkraftete mein Koerper die ansteigende Hoehe - Puno/ Titicacasee liegt auf 3800m- nicht so sehr. Migraenesymptome stellten sich ein, die die doch sehr chaotische Busfahrt tws. unertraeglich machte. Hinzu kam noch, dass die ganzen Kinder im Bus mit ansteigender Hoehe anfingen unentwegt zu weinen und zu schreien… aber alles hat ja ein Ende… So verging meine Migraene nach einer Nacht und einem Ausschlaftag mit Cocablaetterkauen und -tee, Asperin, Knoblauch und viel trinken.

In Puno gibt es ganz viele Touri-Geschaefte mit Alpacajacken, -pullover, -handschuhen,-mützen und -socken. Haben hin und her überlegt, ob wir uns auch einen Pullover kaufen. Leider sind die Aermel immer viel zu kurz und dann ist uns aufgefallen, dass diese Sachen nur die ganzen Touristen tragen. Die Einheimischen überhaupt nicht (ist auch fuer die Einheimischen, denke ich, dann doch zu teuer und die jungen Leute streben irgendwie doch der Mode von heute nach). So wirken diese erwerbbaren Anziehsachen dann doch irgendwie dem “Mc Donald - Tourismus“ untertan.


Bild5- nochmal ein Bild vom lokal Markt in Puno... wir lieben es ueber solche maerkte zu gehen... und man muss sagen, die maerkte weisen keinen so penetranten Geruch auf wie es manchmal in Asien der Fall war... naja, es ist auch nicht so warm hier - so wird alles mehr gekuehlt

Puno ist zwar auch ein kleines Touri-Zentrum, aber es verläuft sich alles. Ein paar Schritte raus aus dem Zentrum und schon ist man mitten in einer peruanischen Stadt mit seinen lokalen Maerkten usw. Wir haben Puno wirklich lieb gewonnen.


Bild6- wir mit einem traditionellen Pancho auf der Insel Amantani

Bootsfahrt auf den Titicacsee 4.7. - 5.7. (Im Reich des “Mc Donald Tourismuses”)
Wenn man schon einmal am Titicacasee ist, dann darf der Besuch zu den Inseln auf dem See , vor allem der Besuch auf den schwimmenden Inseln der Uros nicht fehlen. Dies sagten wir uns dann auch und buchten eine Zweitagesbootstour bei einen der unzähligen Tourenanbieter. Die Tour sah vor, dass wir zuerst die schwimmenden Inseln besuchen und dann nachmittags auf der Insel Amantani einschiffen, wo wir dann bei einer dortigen Familie untergebracht werden. Der zweite Tag gestaltet sich aus der Fahrt zur Insel Taquile (auch die Insel der strickenden Männer genannt) und der Rückfahrt nach Puno. Sorry, mal wieder so eine organisierte Tour ausprobiert… aber das ist überhaupt nichts für uns.
Bei dieser Bootstour hat man wieder so richtig gemerkt wie Tourismus die Menschen und seine Umgebung doch zunehmend veraendern kann. Angefangen bei den schwimmenden Inseln. Die Uros leben bis heute in der traditionellen Art und Weise auf ihren Inseln. Nun kommen jeden Tag mehrer Boote mit Touristen dort an. Die Uros warten mit ihrer traditionellen Kleidung und die Staende mit Souvinieren sind schon aufgebaut. Zuerst erfaehrt man einiges über die Lebensweise der Uros, bis auf einmal eine Mutter ihren dreijaehrigen Sohn in die Mitte des Kreises schickt, der dann anfaengt zu betteln. Natuerlich musste der Kleine auch als erstes zu mir kommen, mich an die Hand nehmen und meine Sonnenbrille haben wollen. Dann hat man eine halbe Stunde Zeit auf der Insel kleine Souviniere zu kaufen und da kommen auch schon die anderen Kinder an und halten fordernd die Haende auf. Bei einer anschließenden Fahrt mit dem traditionellen Boot fordern dann die Uros auf einmal Geld, obwohl in der Tour alles inklusive ist. So kommt man ganz schoen in ein Konflikt. Man fuehlt sich total unwohl und weiss nicht ob man was geben soll oder nicht!?

Auf der Insel Amantani wurden wir mit einem anderen sehr netten Paaerchen Kathi und Andre, die beide sehr gut spanisch sprechen, bei Konstanze, die mit ihrer jungen Tochter und Grossmutter zusammen wohnt untergebracht. Zum Sonnenuntergang wurden wir mit den anderen Urlaubern dann zu der pre-inkanischen Ruine auf der Erhoehung der Insel geführt. Am Abend gab es einen Tanzabend fuer uns. Eigentlich sollten wir traditionelle Kleidung anziehen, aber irgendwie fanden wir dies doof und so zogen wir uns nur Panchos an. Eigentlich konnte man sich den Tanzabend schenken. Fuer die Einheimischen ist es ein Pflichtprogramm, welches man auch sehr spuerte. Wir haben das Beste versucht daraus zu machen und haben einfach abgetanzt. Viele Leute hier leben von uns Touristen, so auch unsere “Gastmutter”. Sie verdient ihr Geld mit dem Verkauf von gestrickten Sachen und von der Herberge von Touristen. So ist der ganze Tag danach ausgerichtet. Es fehlt eben dann irgendwie die Echtheit… es ist alles ein Geschäft… und der Touri muss unterhalten werden.

Vielleicht regt mich auch einfach nur die zu sehende Abhängigkeit der Einheimischen von uns Touristen auf. So ist der ursprüngliche Lebensalltag auf den Inseln jetzt irgendwie nach den Touristentouren bestimmt. Klar, als Reisender will man das ursprüngliche der bereisten Länder sehen, dass, was für uns eben das Faszinierende und Neue ist. So wird Unberuehrtes berührt… beeinflusst und verändert.Wie sagt man so schoen: “Jede Sache hat zwei Seiten”. Erste Seite hier gesehen - der Tourismus bringt Geld, ein Stueck mehr Lebensqualtaet und eine gewisse Teilhabe an der heutigen - unseren kulturellen Welt. Die zweite Seite - spuerbare Veraenderung im Verhalten und Einstellung - Kapitalismus, Geschäft (naja, eben unsere Welt).

Bild7- am Morgen beim Zaehneputzen bei unserer Unterkunft auf Amantani

Bild8- eine aeltere Frau auf der Insel Taquile
Taquile wird ja auch ganz liebevoll "die Insel der strickenden maenner" genannt... wir haben nur ein strickenden Mann geshen... die maenner tragen hier unterschiedliche Muetzen, die ihren sozialen- und Beziehungsstand anzeigen... so weiss jede Frau... "ah, dieser mann ist verheiratet, dieser Mann ist schon mit einer Frau beschaeftigt... und so weiter"... ist ja irgendwie schlau... oder?
Bild9- die schwimmenden Inseln/ floading islands und ihre bewohner, die Uros... geschichtlich geshen waren die Inseln ein Schutz fuer die uros vor den Inkas... denn wenn diese zum See kamen... dann loesten doe Uros ihre Ankers und flohen mit ihren Inseln auf die Mitte des Sees und waren dort in Sicherheit...
Leider ist der Titicacsee auch von den neuen Umweltproblemen betroffen... so sagte uns unsere Gastmutter Konstanze, dass der Fischfang sehr zurueck gegangen ist und keiner weiss warum... Ja, die ganzen abwaesser von puno und vorallem von den ganzen umliegenden Minen verschmutzen zusehend das Gewaesser...
Umweltverschmutzung ost sowieso ein sehr grosses problem hier... vorallem der Muell... alles wird einfach irgendwie fortgeschmissen... so sassen wir auf den LKW zu unserem treck... die leute kauften sich Eis am stiel und danach flog das Plastikpapier einfach mal so ueber den LKW auf die Erde... auch Fluesse usw. sind total mit Muell zugepflastert...

Bild10- alte Frau auf Taquile... Sebastian war so freundlich und hat der alten frau ihr Gepaeck nach hause getragen... dafuer durfte er sie fotografieren...


Nach der Bootstour blieben wir noch eine Nacht in Puno und fuhren am naechsten Tag weiter nach Arequipa. Die Fahrt dorthin war fuer unsere Blase jedoch nicht sehr lustig. Die Toilette im Bus war aus unerfindlichen Gründen geschlossen und der Busfahrer hatte es sehr eilig und wollte irgendwie in den sechs Stunden Fahrt keine Pinkelpause einlegen. Ja, das war Sebastian zuviel. Nachdem nach drei Stunden aus der Versprechung: “Fünf Minuten Fahrt noch bis zur Pause“, dann doch 30 Minuten wurden und es gar nicht mehr ging, sah sich Sebastian gezwungen zum Busfahrer zu gehen. Mit einer eindeutigen Handlung gab er dem Busfahrer zu verstehen, dass, wenn er nicht sofort hält, der Bus einen grossen nassen Fleck aufweisen wuerde. Ja, diese Notlage bewegte dann den Busfahrer mit grossen Augen doch mal zum Stoppen. Und plötzlich folgten doch schon die meisten Insassen Sebastian aus dem Bus und kamen dann mit einem erleichterten Blick wieder zurück.

Nach zwei Tagen Arequipabeschauung ging es dann zur Misti - Tour (siehe vorherigen Eintrag) (6.7. - 13.7.). Und dann wie schon geschrieben nach Cuzco (13.7. - 15.7). Nach einem Tag entschieden wir uns - wegen Zeitknappheit und dem Bedürfnis aus dem Tourizentrum rauszukommen, gleich nach Bolivien zu fahren und dort uns den Bergen wieder zuzuwenden. Mit einem Zwischenstopp in Puno (15.7 - 18.7) für zwei Tage (Sebastian hatte ein bisschen Colongespaeche) ging es dann nach La Paz / Bolivien.

Freitag, 16. Juli 2010

Peru - El Misti Martyrium (10 - 12.7)

Bild1: Sebastian auf dem Mistigipfel 5822m - das Bild habe ich mit Selbstausloeser gemacht... da das Kreuz 4-5m hoch ist, musste ich die Kamera doch schon ein gutes Stueckchen weiter weg platzieren... der Sprint dann zum Kreuz war ein Horror und ich konnte da kaum noch stehen.

Bild2: der Krater vom Misti - hier weht ein sehr schoener Schwefelgeruch um deine Nase herum... und beim Hineinschauen sieht man sehr schoen hochkommenden Schwefelrauch
Bild3: obligatorisches Krater-geschafft-Bild

Bild4: am dritten Tag - gemuetliches Fruehstueck in der Sonne - keine Lust das Zelt zusammen zu bauen :(
Bild5: nochmal ein Bild vom Misti... fast haben wir die Hauptstrasse wieder erreicht...

nochmal auf die weisse Stadt Arequipa zurueck zu kommen... Arequipa ist wirklich eine sehr schoene Stadt... die doch recht ueberschaulich ist... zwar auch schon ein Tourismusort... aber man fuehlt sich ganz wohl...
Das ist schon ganz komisch. Nach Arequipa sind wir dann doch noch in die eigentlich schon weltberuehmte Stadt Cuzco gefahren... architektonisch: sehr schoen, und fuer einen Stadtbummel lohnt es sich... aber so richtig wohl gefuehlt wie in Arequipa oder Puno / Titicacsee haben wir uns dort nicht... und so reichte uns auch ein ganzer Tag in Cuzco...

Peru - El Misti Martyrium (10 - 12.7.)

Bild 1: unser kleines Hostelzimmer in Chiguata

Bild2: auf dem Weg zum Basislager

Bild 3: das Basislager - 4600m - und unser kleines
Zelt
Bild4: der fruemorgendliche Mistischatten ueber
Arequipa
Bild%: eine etwas geschaffte Bergsteigerin- auf
dem Weg zum Gipfel

Auf der Suche nach Hoehe!!
In Chile hatten wir vergebens versucht einen hoeheren Vulkan zu besteigen. Ohne Guide war es zu kompliziert und mit Guide zu teuer. Also auf nach Peru… in Arequipa, ne Stadt im Sueden von Peru, fanden wir, was wir suchten. 5822m über der "weissen Stadt" (2800m) thront der aktive Vulkan Misti. Unsere Vorbereitung zum Aufstieg ging los. Eine Karte fuer diese Gegend war zwar erhältlich… aber viel zu teuer. Mit Google-earth und nach 1 ½ Stunden Internetsitzung fanden wir den Weg zum Gipfel. Der Startpunkt fuer alle Touren zum Misti befindet sich auf 3400m Hoehe - Los Pastores (ca. 20km von der Stadt entfernt). Nun lautete die Frage: Wie dorthin kommen? Die Travel-Agency berechneten uns nur fuer die Fahrt dorthin, etwa 5% weniger als eine komplett guided Tour zum Gipfel. Ok, also dann doch nicht. So fuhren wir mit dem lokal Bus in das, nicht weit vom Startpunkt Los Pastores, entfernte Dorf Chiguata. Einem kleinen authentisch peruanischen Doerflein mit netten Einwohnern und einem kleinem nicht sehr oft benutzten Dorfhostel. Hier machten wir unsere letzten Einkaeufe: 18l Wasser, Brötchen und Cocablaetter, um die Hoehe besser wegzustecken. Am naechsten Tag 5 Uhr ließen wir uns vom lokal Bus am Eingang des Nationalparks absetzen (liegt direkt an der Busroutenstrasse zw. Chiguata und Arequipa). Von dort waren es nur noch 6 - 8 km zum eigentlichen Startpunkt Los Pastores . So hatten wir statt 200 Soles, 2 Soles Transportkosten. Nach 2 1/1 Stunden Walk waren wir noch vor allen Guidegruppen am Startpunkt. Unterwegs zum Basislager trafen wir dann zwei absteigende Gruppen, die den Gipfel auf Grund: Kaelte, Hoehe und starkem Wind nicht erreicht haben. Unser Respekt vor dem Berg wuchs.
Und dann nach weiteren 4 ½ Stunden waren wir in unserem Basislager in 4600m Hoehe. Nachdem wir unser Zelt aufschlagen hatten, relaxten wir im noch warmen Sonnenschein. Mit der Abenddaemmerung sollte sich auch die Wettervorhersage der Lokals: auf dem Misti ist es “frio, frio!!” bewahrheiten. Da hieß es nur noch: schnell rein ins “warme” Zelt und husch, husch in die Schlafsaecke.
Am naechsten Tag um 7 Uhr starteten wir nach einem “gemuetlichen” Fruehstueck. Die Sonne geht von uns aus gesehen hinter dem Berg auf. Und wirft dabei einen wunderschoenen Schatten über Arequipa. Bis 9 Uhr war es dann auch noch entsprechend sehr kalt.
Schon einige Meter nach unserem Start begann Steffis “Kreuzweg (Aussage Sebastian)”. Zuerst wurden die Zehen eiskalt und mussten von Sebastian mit Vaseline eingerieben und warm gerubbelt werden. 200 Höhenmeter weiter wurde Steffi klar, dass das ueppige Fruehstueck wohl nicht so gut war. Boese Erinnerungen an Ben Nevis (Schottland) kamen auf, wo Steffi auf dem Weg zum Gipfel, sich ca. 15 Mal den Magen entleeren musste.
Und wir hatten immer noch ca. 700 Hoehenmeter zu ueberwinden. So waren diese letzten Hoehenmeter ein Mix aus Depressionen: “Ich schaffe es nicht, ich versaue dir alles!” , Aufschwungsaussagen: “Tschaka, wir schaffen es… ich will!” und ups, schweren und manchmal unsicheren Beingang und nur dreimal Magenueberdenken. Aber der Krater rief und so schafften wir es. Nach 5 ½ Stunden und einer halben Stunde nach mir, erreichte Steffi (nach einem riesengrossen, aber erfolgreichen Kampf) den Kraterrand (ca. 5750m) in der schoenen warmen Mittagssonne.
Die naechsten 122 Hoehenmeter zum eigentlichen Gipfel waren vom Anstrengungsgehalt her mit den vorherigen nicht zu vergleichen. Nach 20 Schritten - 30 Sekunden Pause- um dann wiederum nach 18 Schritten (d.h. ein Fuss direkt vor den anderen setzen) wieder eine Pause einzulegen. Nach einer ¾ Stunde war es dann geschafft. Ein schnelles Gipfelbid und schnell wieder runter zur warteten, jetzt völlig entspannten und froehlichen Steffi.
Der Abstieg zum Basislager war ein echtes Zuckerschlecken. Da hieß es nur, durch den feinen Lavasand nach unten wie ein Skifahrer zu rutschen. Waehrend beim Aufstieg ein Schritt nicht mal eine Laenge von 30 cm hatte, waren es jetzt 1.50m lange Riesenschritte. Am Basislager angekommen beschlossen wir noch ne Nacht hier zu verbringen, um dann am naechsten Tag in aller Gemuetlichkeit nach Aarequipa wieder einzukehren.
In den zwei Tagen machten sich 19 Leute am Misti zu schaffen. 6 davon erreichten die Marke 5700m… und wir waren dabei.
Ein Grund des Scheiterns der anderen sind nach unserer Einschaetzung die Tourplanung der Tourenveranstalter. Die weder fragen, ob du akklimatisiert (hoehenangepasst) bist. Und die den Anstieg zum Gipfel mitten in der Nacht beginnen, wo Kaelte, Dunkelheit, Wind und Hoehe aufeinander treffen! Naja, dafuer ist dann die Gruppe puenktlich um 12 Uhr mittags wieder unten, wo der naechste Guide mit Gruppe antransportiert wird. SCHADE