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Montag, 31. August 2009

Endlich am Ball


Nach Laos fuehrte unsere Reiseroute noch ein paar Tage nach Bangkok und zu einem ganz kleinen Ort im Sueden Thailands, nach Hui Sai. Hier kamen wir das erste Mal auch mit der muslimischen Religion in Beruehrung. Und am 8.8. waren wir dann endlich in Malaysia.
In Malaysia angekommen steht natuerlich irgendwann mal die Hauptstadt Kuala Lumpur auf dem Reiseplan... Nicht unbedingt weil es die Hauptstadt ist und man Hauptstaedte von Laendern besuchen muss..nein. Im Internet hatte ich erfahren das man in K.L. (so kuerzt man das hier) Kanupolo spielen kann. Fuer alle, die mit dem Begriff jetzt garnichts anfangen koennen, hier mal ein Link: http://www.kanupolo.de/kanupolo/kanupolo/ueberkanupolo/?id=b09c00eeb026f9f204ab15c5e451cea958aea38fc31708df7f72bf9d650a4387&pageID=4

das Uebliche

Also hab ich mich mit den Leuten in Verbindung gesetzt und auch gleich ne Zusage bekommen. Das erste Training sollte an einem Samstag am Titiwangsa Lake K.L. stattfinden. Der erste Versuch war ein riesen Reinfall....Da sehe ich nun nach einem halben Jahr ohne Polo endlich ein wirklich schoenes Spielfeld und...da ist niemand der mit mir spielen will...Gewaltig enttaeuscht ging es erstmal wieder ins Hotel zurueck.
das Uebliche 2

Am nachsten Tag sah die Welt dann schon wieder ganz anders aus. Irgend ein Missverstaendnis, was auch immer es war, war jetzt auch voellig egal, weil ich in einem Boot sass und nen Ball und nen Paddel (leider rechts gedreht) in meiner Hand hatte.
Das erste Training war dann erst einmal etwas gewoenungsbeduerftig, was neben Pyranias, Schnappschildkroeten und Waranen im Wasser auch daran lag, dass meine Kondition voellig im A.... ist. Die Warane hatten zum Glueck mehr Angst vor mir, als ich vor ihnen. Bei bis zu 2m Koerperlaenge ist das auch gut so.
Das Uebliche 3 (immer auf den Kette)

Wie auch immer, von jetzt an sah unsere Reiseroute in Malaysia folgendermassen aus: in der Woche war die Kueste oder Berge angesagt und am Wochenende ging es wieder zurueck nach K.L.
Das Spiel laeuft im Grunde genauso wie zu Hause..der gelbe Ball muss irgendwie oben ins Tor...und natuerlich gibt es ab und zu auch mal was zu bereden und zu analysieren. Ich weiss nicht, ob ich immer alles verstanden habe.
In Malaysia gibt es ingesammt nur 6-8 Poloteams, die sich 5 mal im Jahr zu Turnieren treffen..hinzu kommen noch 4 Teams aus Singapore, was ja gleich um die Ecke liegt. International ist Malaysia bei den Asia Championships mit dabei... sind so etwas wie bei uns die Europameisterschaften.
die Jungs und ich

Auf jeden Fall erwahnenswert ist noch, dass die Spieler, alle Muslimen, sich gerade im Ramadan befinden. D.h., kein Essen und Trinken von 4Uhr frueh bis 7 Uhr abends. Also ganz ehrlich, das koennte ich bei 37 Grad im Schatten nicht. Die Jungs wetzen hier trotzdem Wieselflink uebers Feld.
Der Abschied nach drei Wochenenden fiehl mir dann echt schwer... drei geschenkte Kanupolo-Malaysia T-Shirts haben mich zwar etwas getroestet... aber ein Wehmutstropfen bleibt.

Freitag, 28. August 2009

Laos- eine Busfahrt von 160 km in nur 9 Stunden

ich in Luang Prabang mit meinen
kleinen Freund
zwei Kinder aus dem Gebirgsort
Nha Kiaw
Buspanne - Reifenbruch nach zwei
Minuten Start
schoene Schaukel :)

Nach dem kleinen Guide-Job zog es uns dann Mitte Juli bis Ende Juli doch noch in Richtung Norden- in die Gebirgswelt von Laos. Nach einem kurzen Aufenthalt in der voellig irrsinnigen Touri-Stadt Luang Prabang, genossen wir die Gebirgslandschaft in dem sehr kleinen Ort Nha Kiaw. Sebastian spielte hier an einem Lao-Lao Abend das Maerchen nach: "Von einem der Auszog um Spinnen mit Schwerten zu zweiteilen". Der Haken: die Maedels, die uns um Hilfe bei der Spinnenbeseitigung baten, waren mehr erschrocken als die Spinne - selbstgebrannter Lao-Lao macht halt tollkuehn.
Der naechste Stop war dann Phongsali "die Stadt in den Wolken". Die Busfahrt dorthin/ und zurueck war schon ein kleines Erlebnis. 160 km in 8-9 Stunden. Die Bergstrasse nach P. zaehlt mit zu den gefaehrlichsten in S-O-Asien (nicht asphaltiert und ohne befestigten Abhang). Auf der Hinfahrt konnten wir mehrere Autos und LKWs bewundern, die die Strasse verlassen hatten und in den Abgrund gefallen waren. Man bekommt ein tolles Gefuehl, wenn der eigene Bus in dem man sitzt, in jeder Rechts- und Linkskurve ein laut knackendes Geraeusch macht, als wolle die ganze Hinterachse abfallen. Die Radlager in fast allen Bussen waren so runter, dass man sie laut pfeifen hoeren konnte....Fuer den Fahrer allerdings kein Problem. Ein kurzer Stop, zwei Eimer Wasser ueber alle Raeder (was dann laut zischt) und weiter gehts. Bei einer Busfahrt ist sogar 2 Minuten nach Start, in der Kurve, im Stand, das Rad abgebrochen (irgendwann faellt es dann doch mal ab). Aber auch hier kein Problem nach ca. einer Stunde war alles wieder zusammen GEBASTELT ( mit Hammer und Brechstange). Sogar die Bremsen wurden gewechselt, zwar nur auf einer Seite aber immerhin...Bremsen.
Auch wieder ist die unbeschreibliche Arbeitsfreude der Polizisten zu nennen. Wenn man im Bus nach seinem Pass gefragt wird, dann muss man einfach nur sagen "Sorry, unsere Paesse sind auf dem Busdach in unserem Gepaeck." Dann sieht man am Gesicht des Beamten, dass er seine Kontrolle jetzt etwas bereut, denn den Rucksack vom Dach holen ist dann doch etwas zu viel des Guten. Und so wird man mit "OK" und einem zufriedenen Nicken dazu in Ruhe gelassen.
Sehr beaengstigend ist die Tatsache, dass man die meiste Zeit in dieser Gebirgswelt abgerodeten Regenwald sieht. Auf dieser Fahrt haben wir geschlagene10 Minuten lang am Stueck mal unberuehrten Regenwald gesehen. Und es ist schon sehr traurig, dass sich keiner darum schehrt. Hierbei wird noch ein wirtschaftliches Geschaeft gemacht. Die Chinsen bauen in Laos "kostenlos" Strassen und dafuer duerfen sie dann so und so viel Regenwald abholzen - China nennt dies uebrigens Entwicklungshilfe!!-
Nach Phongsali fuehrte unsere Reiseroute noch nach Luang Nam Tha, wo wir uns unteren Hintern schoen beim Mountenbikefahren wundgescheuert haben. Aber dafuer haben wir mitten in einer kleinen Huette auf einen der vielen zurzeit gruenen Reisfelder unsere letzte, in Laos gekaufte, saftige Ananas gekoepft und unseren letzten leckeren Lao- Lao mit Sojamilch (Steffis neue Cocktailerfindung) getrunken.

Samstag, 22. August 2009

Unser Alltag

Ich dachte mir, da wir bis jetzt nur ueber unsere Reiseroute und Erlebnisse berichtet haben, dass ich mal ueber unseren Alltag hier so berichten kann. Ja, auch wenn man immer unterwegs ist, schleichen sich doch so gewisse Rituale im Alltag ein. Dies fiehl mir extrem vor zwei Tagen auf, als ich mal wieder auf asiatische Art mit Schrubbe und Armkraft unsere Waesche wusch. Sebastian hing derweil unsere saubergemachten Rucksaecke in die Sonne und kochte fuer den Tag unseren Tee.
Auch wenn wir mal wieder eine neue Unterkunft beziehen, dann gibt es schon die uns ins Blut uebergegangenen Aufgaben wie: Sebastian baut ersteinmal das Moskitonetz an und eine Waescheleine wird gespannt. Ich hole unsere Schuhe aus den Rucksaecken und stelle sie zum Lueften in die hinterste Ecke des Zimmers - naja, Schuhgeruch ist nicht immer angenehm. Dann werden unsere Waeschesaecke gelueftet... evtl. Sachen gewaschen (hand made). Das wirklich doofe ist nur.... nach ca. einer Stunde sieht unser Zimmer aus wie (jetzt kommt ein Ausdruck von meiner Mutter, den ich frueher so oft gehoert habe): "nach einem Bombeneinschlag!" Ich weiss nicht, was wir falsch machen?! Manchmal bekomme ich dann meine kleinen Aufraeumaktionen, die damit enden, dass Sebastian oder auch ich dann wieder Sachen suchen, weil ich sie irgendwohin verstaut habe und dann doch der kleine Miesepeter und die kleine Zigge zu uns kommen. So chaotisch verlauft dann auch wieder unsere Einpackszene.... das wir schon manchmal echten Horror vor dem Einpacken haben. UND egal wie gruendlich wir dann schauen, ob wir etwas vergessen habe... wir vergessen Sachen. (ja Tanja Rowo...ich weiss)
Wenn man dann zu zweit als Ehepaar unterwegs ist, dann geschieht es auch, dass der Partner dann doch mal die Rolle der Freundin beim Einkaufsbummel uebernehmen muss. (Ist meine Lieblingsrolle...wenn eine der Frauen mal Schuhe braucht...ich halte jetzt einiges aus)... Wie z. Bsp. Sonnenbrilleneinkauf. Da ich beim Flussueberqueren in Laos das dritte Mal meine Sonnenbrille verloren hatte, ging es in Bangkok darum, mir eine Neue zu suchen. Die erste Viertelstunde spielte Sebastian auch schoen meine Beraterin... aber nachdem ich dann doch nicht die erste Beste genommen habe, (und auch nicht die 10.) wurde er schon ein bisschen ungeduldig... blieb aber dennoch ganz ruhig... Naja, dann nach einer Stunde im vierten Sonnenbrillenladen (4 ist untertrieben)... konnte er dann doch nicht mehr und machte sich ersteinmal aus den Staub um uns was zu Trinken zu holen und sagte nur: Entweder du nimmst jetzt eine davon, oder wir lassen es....ich kann nicht mehr!" (Das kann jetzt hoffentlich jeder Mann verstehen oder...) Dafuer hat sich Sebastian als echte Naehmaus herausgeputzt. Zurzeit (mit mehreren zeitlichen Unterbrechungen) naeht er mir aus Stoff von Laos einen schoenen Wickelrock (der fertige Rock wird dann schon noch im Blog erscheinen). Naja, fuer Sebastian uebernehme ich dann auch manchmal die Kumpelrolle. So ist es schon geschehen, dass er mir mal so auf die Schulter bei einem Scherz haut, dass er dann sagt:"Oh, Enstchuldigung, du bist es ja!" Nee, ich muss sagen, wir haben schon unseren Spass... und wir muessen immer wieder sagen: "Mensch, dafuer, dass wir seit fast 6 Monaten Tag und Nacht zusammenhaengen, lieben wir uns immer noch so wie vor der Reise. Chaotisch wie immer, aber was solls!"
Es ist auch echt krass, was wir fuer Menschen treffen. Manchmal ist es nur das Treffen und Gespraech mit einem Hotelbesitzer oder einem jungen Mann am Strand. Diese kleinen Begegnungen machen die Reise sehr interessant und schoen. So haben wir in Cambotscha einen Spanier in Kep getroffen, dann zufaellig in Siem Reap und dann nocheinmal in Kratie. War dann immer eine echte Freude. Manchmal denken wir, wir sehen schon irgednwie ein bisschen komisch aus. Wenn Sebastian mit seinem weissen Schlapperhut und ich mit einem Handtuch oder Tuch um den Kopf, als Schutz vor der Sonne, durch die Strassen gehen. Dann die vielen Touri-Restaurants ueberspringen und uns zu den kleinen Imbissbuden, in denen auch die Einheimischen essen, machen. So sahen wir bestimmt auch verdammt lustig aus, als wir in Bangkok mit normaler Schlabberkluft, uns dann mit zwei Flaschen Bier auf den Buergersteig in der sogenannten "Party-Club-Strasse hinsetzten und uns die ganzen Partyleute , die so an uns vorbeischlenderten ansahen. Ja, da kam zu uns auch ein Obdachloser mit Hund, der sich dann hinter uns setzte....leider hatte er doch etwas zuviel ungemuetlichen Koerpergeruch, dass wir uns dann doch einen anderen Platz suchten. (obwohl ich manchmal auch nicht besser rieche...)

Laos - Sebastian als Kanu-Guide

Sebastian (Aufgepasst: wieder mit ganz kurzem Haarschnitt) - beim Rollenzeigen - hatten viele Zuschauer
auch das Moped wird ordentlich im Fluss sauber gemacht
Sebastian und sein geliebtes Kajak

Sebastian noch mit langer Maehne und die Clusterbombe
Steffi posiert am Fluss in Vang Vieng

Nach den drei Tagen Pakson ging es dann am 9.7. weiter nach Vientiane. Diese Hauptstadt ist genauso verschlafen wie der Rest des Landes. Sie erinnert an eine kleine Playmobilstadt. Da ich aber leider einen kleinen Sonnenstich erlitt, verbrachte ich die meiste Zeit unseres eintaegigen Aufenthaltes im Bett, waehrend Sebastian fuer sich die Essensstaende erkundete. Und Achtung: falls jemand mal Riel (kambotschanische Waehrung) ausserhalb von Kambotscha in eine andere Waehrung umtauschen moechte, der Rent sich einen Stiefel ab... selbst die kambotschanische Bank in Vientian war damit ueberfordert.
Die naechste Station in Laos fuer die weiteren 5 Tage war dann Vang Vieng. Wir wissen, der Ort ist ein reiner Partyplatz, auf der sich die jungen Touris treffen und mal schoen mit Tubing usw. abfeiern und zum Auspannen in die vielen nebeneinanderstehenden Restaurants gehen, in denen die beliebte amerikanische Soap "Friends" pausenlos auf grossen Bildschirmen flaggert (ok, ich gebe zu... unsere Abendbrotszeit verbrachten wir dann auch immer in so ein Restaurant - fuer Sebastian immer die schlimmste Zeit). Aber unseren Aufenthalt verdankten wir den kleinen unbezahlten Job von Sebastian als Kajak-Guide:

Ja Leute, so einfach geht das hier. Schon in Don Det hatte ich mal bei einem Kanuverleih nachgefragt, wieviel denn ein Kajak ohne Guide so kostet. "Nun", sagte der Mann, "Kajaks allein koennen nicht ausgeliehen werden, da der Mekong zurzeit sehr viel Wasser hat.". So habe ich durchblicken lassen, dass ich schon Wildwassererfahrungen habe und solche Dinge wie Rollen usw. beherrsche. Daraufhin bot er mir sofort einen Job fuer den naechsten Tag (so eine Art unbezahltes Praktikum, bei dem aber er mein Visum bezahlen wollte) an, wo ich seine Guides solche Sachen wie Rollen usw. beibringen sollte. (Tja, die Kajaks-Guide in Laos koennen so manche Sachen nicht... manchmal auch nicht das mit am wichtigste Element beim Wassersport: das Schwimmen). Ich schlug jedoch dieses Angebot aus, da wir schon noch ein bisschen Laos erkunden wollten. Der Mann jedoch erzaehlte mir, dass ich doch in Vang Vieng mal nachfragen sollte, wenn ich auf so eine Nebenbeschaeftigung mal Bock haette. Gesagt- getan und natuerlich hatte es funktioniert. Morgens um 8 Uhr hatte ich in "Green Discovery" nachgefragt und schon um 11 Uhr waren alle Guides und ich auf dem Fluss unterwegs. Ich wollte gerade anfangen mit so einer Rede wie "Das Alkohol und Kajaken nicht so zusammenpassen und die Jungs bei den Touris aufpassen sollen, dass keiner von denen angetrunken oder so ins Boot steigt!", da wurde mir auch schon das erste Bier in die Hand gedrueckt. "Na gut" dachte ich "dann fangen wir eben gleich mit der Praxis an." So erzaehlte ich ein bisschen etwas zum grossen Thema Sicherheit. Und da war auch schon Mittagszeit. Da man ja Geld nicht bekommt, ist ja klar, bekommt man aber dafuer sehr leckere Verpflegung (das Mittagessen war wirklich der Wahnsinn und es wurden auch extra drei Frauen mitgenommen, die dann fuer uns das Mittagessen kochten). Nach dem Mittagessen ging es dann eine weitere Stunde den Fluss runter. Der Fluss war zwar uebrigens wunderschoen, aber kajaktechnisch nicht wirklich spannend. Vielleicht WW I mit einer II zwischendurch. Zwei Tage spaeter begleitete ich dann nochmal eine Tour, diesmal mit Touris und Steffi, die auch mal so uns begleiten duerfte. Die Touris bezahlen fuer den Trip uebrigens 38 Dollar- was fuer mich ziemlich ueberteuert wirkt.... aber naja, ist eben eine Touri-Stadt.


Donnerstag, 20. August 2009

Bilder ohne Worte

Tarzan : "Uff, Uff... komm her Jane!"
King Kong in Kuala Lumpur
die "Jack-Fruit-Prinzessin"
der "Jack-Fruit-Prinz"
ist die Welt nicht schoen farbig?

Da wir nun wirklich mit unseren Blogschreiben hinterher sind... senden wir euch ersteinmal ein paar Bilder... ohne Worte....

Sonntag, 2. August 2009

Laos- das Land der Ruhe und Gelassenheit

Hund und Affe in Pakson

unser Affenvater und seine Kinder

Sebastian immer noch mit seiner Haarpracht in
Don Det
ein kleines Maedchen auf Don Det

unsere schoene kleine Veranda auf Don Det

Die Franzosen verglichen die Mentalitaet der Suedostasier mit dem Reisanbau: So bauen die Vietnamnesen den Reis an. Die Kambotschaner sehen dem Reis beim wachsen zu. Und die Laoten hoeren den Reis wachsen.
Und dies stimmt auch. Laos strahlt sehr viel Ruhe und Gelassenheit aus. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn man mal 5 - 10 Minuten vor einem kleinen Essensstand steht und auf die Koechin wartet. Es braucht halt alles seine Zeit. Aber warum auch in die uns so bekannte deutsche Hektik verfallen, denn eigentlich ist Zeit genug vorhanden. Unsere Relaxtheit ist mir ziemlich bewusst geworden, als ich in Luang Prabang in einer Touristeninformation einen Englaender begegnet bin, der schon ganz unruhig auf seinen Stuhl umherwackelte. Er wollte einen Flug buchen und konnte nicht verstehen, warum dies alles so langsam vor sich geht und regte sich ziemlich darueber auf. Meine Antwort war nur: "Its Laos...you dont have time?"
Unser erster Halt in Laos war die kleine Insel Don Det (4000 Island) - gleich hinter der Grenze Kambotscha / Laos. Dort hatten wir am Ufer des Mekongs eine sehr einfache kleine Huette mit einer kleinen Veranda und Haengematten. Ja, auch wenn wir nicht viel taten, blieben wir hier geschlagene 4 Tage und fuehlten uns puddelwohl.
Nach Don Det reisten wir weiter nach Pakse. Von hier aus erkundeten wir mit einem Moped drei Tage lang das schoene Bolaven Plateau und den kleinen Ort Paksong. In Paksong kamen wir in einem niedlichen kleinen Hotel unter, welches wir unser kleines "Affenhotel" nannten. Denn hinter dem Haus auf einem grossen Baum wohnten zwei Affen (der Hotelbesitzer war sozusagen der Affenvater). In diesem Zusammenhang ist uns auch bewusst geworden, dass, wenn in Laos "gefaehrlich" auf einem Schild steht, auch damit "gefaehrlich" gemeint ist. So uebersah Sebastian am ersten Tag das Schild " gefaehrliche Affen". Er naeherte sich den Affenbaum und ueberschritt somit die Grenze. Da sprang von dem Wipfel des Baumes ein Affe runter auf Sebastians Kopf und krallte sich kurz in seinen Haaren fest, um dann weiter auf den naechsten Baum zu springen. Naechsten Tag wollten wir dann einen Wasserfall besichtigen, der Weg runter zum Wasserfall war als gefaehrlich ausgeschildert. "Ach, papperlapap" dachten wir "dies werden wir sportlichen Gestalten doch schon schaffen". Naja, nach drei Minuten rutschte Sebastian mit seinem suessen Aerschel doch ein Stueck den Weg runter. Ich rutschte dann nach ein paar Minuten hinterher. Nach 10 Minuten entschieden wir, als der schlammige Pfad immer schmaler und steiler wurde und es auch dann ohne Gelaende 50 Meter steil abwaerts ging: "Wir kehren mal lieber um".
Am Abend kamen wir dann zu unserem niedlichen "Affen-Hotel". der Besitzer rannte uns schon entgegen und entschuldigte sich ganz eifrig fuer irgendetwas, was wir zuerst nicht verstanden. Ja, dann sahen wir auch den Grund. Die lieben zwei jungen Hunde hatten am Nachmittag wohl ein bisschen Langeweile gehabt und hatten sich dann dummerweise unsere ("stinkenden") Sandalen als Kauspielzeug genommen. So verabschiedeten sich Sebastians Sandalen und meine Sandalen sind jetzt eine kunterbunte Mischung aus Sebastians und meinen Sandalenriemen.
Aber habt ihr schon einmal gesehen wie Affen und Hunde miteinander spielen? oder eher gesagt wie die Affen mit den Hunden spielen? Man nehme mehrere kleine nebeneinanderstehende Kaffeebaeume, zwei junge Hunde und zwei neugierige und schnell , von Baum zu Baum, springende Affen. So kann der Affe mal schnell vom Baum auf den Hund springen, ihn an den Ohren und Schwanz ziehen, um dann ganz schnell wieder auf den Baum zu verschwinden. Der Hund kann dann nur noch dumm aus der Waesche schauen und mal kurz bellen.
Also wer einmal in Sued-Laos irgendwie landet, schaut euch diese Gegend an. Ruhig, friedlich und ungemeine nette Atmosphaere.
Leider gibt es aber hier viele Blutegel.So muste ich auch leider eine nicht allzu schoene Begegnung mit einen dieser Blutegel machen. Beim Mopedfahren hat sich ein Blutegel an meinen Bein hochgearbeitet, um sich dann am unteren Ende der Leistengegend festzubeissen. Nach einer 1 stuendigen Mopedfahrt, hatte ich dann so ein komisches Kribbeln/ Vibrieren an dieser Stelle gehabt und peng fiehl aus meinem Hosenbein ein vollgesaugter Blutegel heraus. Ich bin schnell auf die toilette gerannt und da war auch schon alles blutig und ein kleiner dunkelblauer Fleck hatte sich dort gebildet.... paehh... zwei stunden hat die Wunde nachgeblutet...

Aber alles nicht so schlimm, wenn mich schon die Muecken mehr stechen kann Steff wenigstens die Blutegel (zu denen sie immer Blutekel sagt) haben. Doof an diesen Blutegelwunden ist eigentlich nur, dass sie, wie schon gesagt, ewig lange bluten und man sie nicht wie bei uns im Wasser sondern einfach auf dem feuchten Rasen bekommt.

In Paksong gab es ein kleines Kaffee. Welches von einem Hollaender gefuehrt wurde, der nach Laos geheihratet hat und nun zw. Europa und Laos mit Kaffee handelt. Jedenfalls schwer in Ordnung der Mann. Gleich am ersten Tag haben wir rund vier Stunden lang Kaffee getrunken, und durch allerlei Gerede, die Welt zwar nicht verbessert, aber doch wenigsten so getan. Steffi fand den (echten) Kaffee nicht ganz so lecker, was wohl daran lag das man unter Kaffeekennern weder Milch noch Zucker verwendet. Fuer mich der mehr auf die anregende Wirkung des Kaffees setzt war es genau das Richtige. Nach vier Stunden Espresso hatte ich dann aber auch genauso schweissige Haende wie der Hollaender und ne Herzfrequenz jenseits der Tachycardie.

Das Problem in Laos, Cambodia und auch in Vietnam ist, das man zwar direkt auf der Quelle des Kaffes sitzt, aber trotzdem keinen Vernuenftigen bekommt.

"Kaffee Lao" setzt sich z.B. aus einem gehaeuften Essloeffel Zucker,100ml heisses oder auch kaltes Wasser, 2bis 4cl Zuckermilch (ihr wist schon diese dickfluessige extrem suesse Milch) und 50cl Kaffee zusammen. Das ganze wird dann verruehrt in ein Glas gegeben und ein zweites Mal mit nochmal 2bis 4cl Zuckermilch uebergossen (damit es schoener aussieht). Ich weiss jedem Kaffeetrinker zieht sich jetzt beim Lesen der Magen zusammen.

Kambotscha - Bildershow II


im Papageientempel in Ankor - Wat / Siem Reap

in einen der vielen Flussdoerfer / Tonle Soap - die Schlange
war das kleine Haustier des kleinen Maedchens

auf den Weg zum Tonle Soap - tja, hier kann man doch nicht so
leicht zu Fuss gehen
Battambang - leckere gegrillte Sachen (von
Schlange bis zur Spinne- alles ist essbar)

Sebastian bei seinem ersten und letzten Versuch
eine Grille zu essen

Kambotscha - Bildershow

Sebastian bei seinem ersten Krabbenessen in Kep


Magdfrauen beim Krabbenverkauf / Krabbenfang in Keb

zwei nette buddhistische Moenche auf ihren Weg zur Schule in Phnom Penh
"where do you go? do you need tuk -tuk" -
Tuk-Tuk-Fahrer und ein Cyklo - Fahrer in P.P.
nach einem Regensturz in P.P. - auf zum
Plantschen "mmh, riecht das stehende Wasser lecker :)"

Samstag, 1. August 2009

Kambotscha V (22.6. - 28.6.09)

Nach Siem Reap fuehrte unsere Reiseroute mal wieder nach Phnom Penh. Denn es war doch nicht, wie eigentlich von uns erhofft, moeglich, das Visum fuer Laos an der Grenze zu bekommen. So beantragten wir es mit 2 Tage wartezeit in der Laos- Botschaft in P.P..
Einen Tag liehen wir uns auch mal wieder ein Moped aus und machten damit die Stadt unsicher. Von den einheimischen Mopedfahrern lernten wir auch ganz schnell spezielle Verhaltensregeln. Wenn naemlich ein Polizist (die in regelmaessigen Abstaenden an den groesseren Strassen standen) einen herauswinken moechte, dann ist die Verhaltensregel wie folgt: einfach mal in die andere Richtung schauen und weiterfahren / oder man taeuscht ein langsames Anhalten an, um dann blitzschnell Gas zu geben und davon zu duesen. Keine Angst vor der evtl. Verfolgungsjagd durch die Polizisten. Verfolgungsjagd auf kambodschanisch heisst: Schulterzucken und mal schauen, wen man als naechstes anhalten kann.
Und ich moechte auf jeden Fall nocheinmal das total schoene Abendleben auf den Strassen/ Parks betonen. Es bilden sich Gruppen, die den traditionellen Tanz ausueben, Gruppen, die Aerobic machen, Jugendliche, die Fussball spielen und kleine Kinder, die spielend herumlaufen. Es wird gegessen, gequatscht, gelacht, herumgehaengen... und ich habe mich der Aerobicgruppe angeschlossen :)
Der kleine Ort Kratie am Mekong war dann unsere letzte Station in Kambotscha. Und sagenhaft... wir hatten das seltene Glueck vom Ufer her zwei Mekong-Delphine fuer eine kurze Zeit beobachten zu koennen. Niedlich ist auch hierzu die Sage ueber die Entstehung der Mekong Delphine: "Birth of Pots" (die Kambotschaner sagen zu den Mekong-Delphinen Psot, was so viel bedeutet wie Mensch ohne Beine in einer Fischgestalt)
Eines Tages beobachtete ein Waldgott ein Maedchen, welches andaechtig vor einem speziellen Baum sass und betete. Der Waldgott verwandelte sich zu einer riesigen Schlange und kroch ihr zu ihrem Haus hinterher. Die beiden verliebten sich ineinander und heirateten. Diese Heirat brachte der Familie des Maedchens grossen Reichtum ein. Ein anderer Dorfbewohner, der etwas neidisch auf dies alles war, entschied, dass auch er durch diese Art und Weise reich werden wolle. In seiner Gier nach Reichtum uebersah er jedoch die ausschlaggebende Tatsache ansich, naemlich die Goettlichkeit der Schlange. So arrangierte er eine Heirat zwischen seiner Tochter und einer Schlange, die keine goettliche Gabe besass. Nach der Trauung war das jungvermaehlte Paar in ihrem neuen Zuhause allein. Da Geschah es. Trotz , das dass arme Maedchen weinte und um ihr Leben flehte, verschlang die Schlange es schrittweise. Durch das anhaltende Jammern des Maedchens wurden die Eltern Aufmerksam und stuermten das Haus des jungvermaehlten Paares. Sie toeteten die Schlange und schnitten ihr den Magen auf, um ihre Tochter zu retten. Das Maedchen war noch am Leben, aber ihr Koerper war ganz und gar mit Silber und Schlangengeruch, welches von der Magenschleimhaut der Schlange her ruehrte, bedeckt. So erfuhr die Familie durch diese Heirat Verrat und Missachtung und der erhoffte Reichtum blieb aus. Das Maedchen rannte nach ihrer Rettung zum Fluss hinunter und wollte das Silber sowie den Gestank von ihren Koerper waschen und so wieder ihre Reinheit erlangen. Der Schlangengeruch und das Silber wollten trotz des vielen Rubbelns nicht von ihrem Koerper weichen. Da wurde das Maedchen von einer tiefen Traurigkeit erfasst. Sie bedeckte ihr Gesicht mit ihrer Waschschuessel und tauchte in den Fluss hinab um nicht mehr ans Ufer zu kommen. In der Tiefer des Flusses verwandelte sich das Maedchen in einen silber schimmernden Delphin.