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Samstag, 22. August 2009

Unser Alltag

Ich dachte mir, da wir bis jetzt nur ueber unsere Reiseroute und Erlebnisse berichtet haben, dass ich mal ueber unseren Alltag hier so berichten kann. Ja, auch wenn man immer unterwegs ist, schleichen sich doch so gewisse Rituale im Alltag ein. Dies fiehl mir extrem vor zwei Tagen auf, als ich mal wieder auf asiatische Art mit Schrubbe und Armkraft unsere Waesche wusch. Sebastian hing derweil unsere saubergemachten Rucksaecke in die Sonne und kochte fuer den Tag unseren Tee.
Auch wenn wir mal wieder eine neue Unterkunft beziehen, dann gibt es schon die uns ins Blut uebergegangenen Aufgaben wie: Sebastian baut ersteinmal das Moskitonetz an und eine Waescheleine wird gespannt. Ich hole unsere Schuhe aus den Rucksaecken und stelle sie zum Lueften in die hinterste Ecke des Zimmers - naja, Schuhgeruch ist nicht immer angenehm. Dann werden unsere Waeschesaecke gelueftet... evtl. Sachen gewaschen (hand made). Das wirklich doofe ist nur.... nach ca. einer Stunde sieht unser Zimmer aus wie (jetzt kommt ein Ausdruck von meiner Mutter, den ich frueher so oft gehoert habe): "nach einem Bombeneinschlag!" Ich weiss nicht, was wir falsch machen?! Manchmal bekomme ich dann meine kleinen Aufraeumaktionen, die damit enden, dass Sebastian oder auch ich dann wieder Sachen suchen, weil ich sie irgendwohin verstaut habe und dann doch der kleine Miesepeter und die kleine Zigge zu uns kommen. So chaotisch verlauft dann auch wieder unsere Einpackszene.... das wir schon manchmal echten Horror vor dem Einpacken haben. UND egal wie gruendlich wir dann schauen, ob wir etwas vergessen habe... wir vergessen Sachen. (ja Tanja Rowo...ich weiss)
Wenn man dann zu zweit als Ehepaar unterwegs ist, dann geschieht es auch, dass der Partner dann doch mal die Rolle der Freundin beim Einkaufsbummel uebernehmen muss. (Ist meine Lieblingsrolle...wenn eine der Frauen mal Schuhe braucht...ich halte jetzt einiges aus)... Wie z. Bsp. Sonnenbrilleneinkauf. Da ich beim Flussueberqueren in Laos das dritte Mal meine Sonnenbrille verloren hatte, ging es in Bangkok darum, mir eine Neue zu suchen. Die erste Viertelstunde spielte Sebastian auch schoen meine Beraterin... aber nachdem ich dann doch nicht die erste Beste genommen habe, (und auch nicht die 10.) wurde er schon ein bisschen ungeduldig... blieb aber dennoch ganz ruhig... Naja, dann nach einer Stunde im vierten Sonnenbrillenladen (4 ist untertrieben)... konnte er dann doch nicht mehr und machte sich ersteinmal aus den Staub um uns was zu Trinken zu holen und sagte nur: Entweder du nimmst jetzt eine davon, oder wir lassen es....ich kann nicht mehr!" (Das kann jetzt hoffentlich jeder Mann verstehen oder...) Dafuer hat sich Sebastian als echte Naehmaus herausgeputzt. Zurzeit (mit mehreren zeitlichen Unterbrechungen) naeht er mir aus Stoff von Laos einen schoenen Wickelrock (der fertige Rock wird dann schon noch im Blog erscheinen). Naja, fuer Sebastian uebernehme ich dann auch manchmal die Kumpelrolle. So ist es schon geschehen, dass er mir mal so auf die Schulter bei einem Scherz haut, dass er dann sagt:"Oh, Enstchuldigung, du bist es ja!" Nee, ich muss sagen, wir haben schon unseren Spass... und wir muessen immer wieder sagen: "Mensch, dafuer, dass wir seit fast 6 Monaten Tag und Nacht zusammenhaengen, lieben wir uns immer noch so wie vor der Reise. Chaotisch wie immer, aber was solls!"
Es ist auch echt krass, was wir fuer Menschen treffen. Manchmal ist es nur das Treffen und Gespraech mit einem Hotelbesitzer oder einem jungen Mann am Strand. Diese kleinen Begegnungen machen die Reise sehr interessant und schoen. So haben wir in Cambotscha einen Spanier in Kep getroffen, dann zufaellig in Siem Reap und dann nocheinmal in Kratie. War dann immer eine echte Freude. Manchmal denken wir, wir sehen schon irgednwie ein bisschen komisch aus. Wenn Sebastian mit seinem weissen Schlapperhut und ich mit einem Handtuch oder Tuch um den Kopf, als Schutz vor der Sonne, durch die Strassen gehen. Dann die vielen Touri-Restaurants ueberspringen und uns zu den kleinen Imbissbuden, in denen auch die Einheimischen essen, machen. So sahen wir bestimmt auch verdammt lustig aus, als wir in Bangkok mit normaler Schlabberkluft, uns dann mit zwei Flaschen Bier auf den Buergersteig in der sogenannten "Party-Club-Strasse hinsetzten und uns die ganzen Partyleute , die so an uns vorbeischlenderten ansahen. Ja, da kam zu uns auch ein Obdachloser mit Hund, der sich dann hinter uns setzte....leider hatte er doch etwas zuviel ungemuetlichen Koerpergeruch, dass wir uns dann doch einen anderen Platz suchten. (obwohl ich manchmal auch nicht besser rieche...)

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